Tüpfel-Johanniskraut
Woche 27/2023
Wissenschaftlicher Name | Hypericum perforatum |
Plattdeutscher Name | Sünt-Janskruut, Christi Bloodsdrapen |
Pflanzenfamilie | Johanniskrautgewächse |

Seinen Namen verdankt das Tüpfel-Johanniskraut dem Beginn seiner Blütezeit um den 24. Juni herum, dem Johannistag. Die Blüten setzen sich aus 5 goldgelben, am Rand punktierten Kronblättern zusammen und sitzen dichtgedrängt in doldenartigen Blütenständen an der Pflanze. In der Mitte jeder Blüte sind bis zu 100 leuchtend gelbe Staubblätter zu entdecken, eine hervorragende Pollenquelle für Insekten.
Die leuchtend gelben Pollen werden von 16 Wildbienenarten gesammelt und als eiweißreiche Nahrung für den Wildbienennachwuchs in ihre Brutröhrchen eingetragen.
Die volkstümlichen Namen „Herrgottsblut“ und plattdeutschen Namen „Christi Bloodsdrapen“ erklären sich beim Zerreiben der gelben Blüten zwischen den Fingern: Dabei färben sich die Fingerspitzen rot. Diese Färbung entsteht durch das in den Blüten enthaltene blutrote Hypericin. In der Medizin findet es als Stimmungsaufheller Anwendung.
Abends und beim Verblühen rollen sich die gelben Blütenblätter an den Seiten ein. Aus den Fruchtknoten der bestäubten Blüten entwickeln sich eiförmigen Kapseln, die in drei Kammern Samen enthalten. Bei hoher Lufttrockenheit öffnen sie sich, so dass die Samen herausfallen und die Pflanze sich vermehren kann. Zusätzlich verbreitet sich diese mehrjährige Pflanze über Wurzelausläufer.
Die etwa oval-eiförmigen Laubblätter des Johanniskrautes sitzen an einem zweikantigen Stängel. Hält man sie gegen das Licht, lassen sich kleine durchscheinenden Pünktchen entdecken. Dabei handelt es sich um Öldrüsen, die der Pflanze den Namen „Tüpfel“- Johanniskraut bzw. den botanischen Namen „perforatum“ (durchlöchert) gaben.
Das ausdauernde Johanniskraut ist auf sonnigen mageren Standorten an Wegen, auf Böschungen, auf Magerwiesen und auf Brachen als Pionierpflanze zu finden und blüht dort bis in den August hinein.
Bedeutung des Tüpfel-Johanniskrautes für die Tierwelt:
Die Pollen des Tüpfel-Johanniskraut dienen einer Vielzahl von Wildbienen zur Versorgung ihrer Brut, darunter sechs Schmalbienen-Arten, vier Sandbienen-Arten, zwei Furchenbienen-Arten, zwei Mauerbienen-Arten, eine Blattschneiderbienenart und eine Pelzbienen-Art.
Nektar- und Pollenpflanze für 16 Wildbienen- und 13 Schmetterlingsarten,
Raupenfutterpflanze für 12 Schmetterlingsarten.