Pflanze der Woche
Plant un Grööntüüg van de Week
"Woran erkennt man das Ferkelkraut?", "Wie heißt die Wegwarte auf Plattdeutsch?", "Woher hat das Scharbockskraut seinen Namen?", "Welche Insekten sind am Löwenzahn zu finden?" - Unter dem Titel "Pflanze der Woche" stellen wir Ihnen von März bis August wöchentlich eine Pflanze vor, die an den Wegesrändern und in den Gärten des Landkreises Friesland blüht. In 27 Pflanzensteckbriefen erhalten Sie einen bunten Strauß wissenswerter Informationen rund um die Flora der Region. Begleitet wird diese Aktion von der Nordwest-Zeitung, dem Jeverschen Wochenblatt, dem Friesländer Boten und Radio Jade.
Viel Freude beim Lesen - und dann raus in die Natur, um diese Pflanzen und die weitere Vielfalt der Flora Frieslands zu entdecken, zu erkunden und zu erleben!
Gundermann
Woche 13/2023
wissenschaftlicher Name | Glechoma hederacea |
Plattdeutscher Name | Kiek dörn Tuun, Kruup dörn Tuun, Kruup, Huderk |
Pflanzenfamilie | Lippenblütler |

Eine Blüte mit Ober- und Unterlippe wie ein kleiner Mund - diese typische Blütenform gab der Pflanzenfamilie der „Lippenblütler“ ihren Namen. Bekannte Vertreter sind Thymian, Lavendel, Salbei und Minze. Wegen ihres hübschen Aussehens, ihres aromatischen, angenehmen Duftes und ihres hohen Gehaltes an ätherischen Ölen haben sie als Duft-, Heil- und Gewürzpflanzen und als Zierpflanzen einen festen Platz in unseren Küchen und in unseren Gärten gefunden. Da Lippenblütler pro Tag und Blüte besonders viel Nektar produzieren, sind sie zugleich ausgezeichnete Bienen-Weide-Pflanzen. Ihre Stängel sind vierkantig oder hohl, die Blätter stehen sich in der Regel gegenüber, sind also gegenständig angeordnet.
Gundermann ist mit einer Wuchshöhe von 15-30 cm recht klein und außerhalb der Blütezeit ein eher unauffälliger Garten- und Wegrandbewohner. Sobald er jedoch blüht, fallen seine rosa- bis blau-violetten Lippenblüten in den Blick, die, da sie reichlich Nektar produzieren, eifrig von Honigbienen, Hummeln und anderen Wildbienen sowie Schmetterlingen besucht werden.
Die Stängel sind, wie für Lippenblütler typisch, im Querschnitt quadratisch und bilden Ausläufer, daher die plattdeutschen Begriffe "Kruup dörn Tuun“ und „Kruup“ (kruupen bedeutet kriechen). Im Garten bildet Gundermann unter Sträuchern und Hecken einen insektenfreundlichen Unterwuchs, der sich unkompliziert pflegen lässt.
Die rundlichen, gekerbten und häufig wintergrünen Blätter sind weich behaart und stets an ihrem typischen Geruch zu erkennen den sie verströmen, wenn man an ihnen reibt.
Seinen Namen verdankt er der entzündungshemmenden Heilkraft bei eitrigen Erkrankungen. Eiter wurde früher „Gund“ genannt.
Zu finden ist Gundermann an Wald- und Wegrändern, in Gebüschen und an Gräben, an sonnigen oder halbschattigen Standorten mit feuchten Böden.
Bedeutung des Gundermanns für die Tierwelt:
Gundermann gehört wegen des Nektarreichtums seiner Blüten zu den wichtigsten Frühjahrsblühern für vielerlei Insektenarten, ob den Aurorafalter, den Zitronenfalter, den Grünaderweißling oder den Rapsweißling. Zudem ist er Nährpflanze für die Gundermann-Gallwespe, deren Gallen man an den Blättern entdecken kann.
Nektar- und Pollenpflanze für 10 Wildbienen- und 4 Schmetterlingsarten,
Raupenfutterpflanze für 1 Schmetterlingsart.