Pflanze der Woche

Plant un Grööntüüg van de Week

"Woran erkennt man das Ferkelkraut?", "Wie heißt die Wegwarte auf Plattdeutsch?", "Woher hat das Scharbockskraut seinen Namen?", "Welche Insekten sind am Löwenzahn zu finden?" - Unter dem Titel "Pflanze der Woche" stellen wir Ihnen von März bis August wöchentlich eine Pflanze vor, die an den Wegesrändern und in den Gärten des Landkreises Friesland blüht. In 27 Pflanzensteckbriefen erhalten Sie einen bunten Strauß wissenswerter Informationen rund um die Flora der Region.

Viel Freude beim Lesen - und dann raus in die Natur, um diese Pflanzen und die weitere Vielfalt der Flora Frieslands zu entdecken, zu erkunden und zu erleben!

Kriechender Hahnenfuß

Woche 17/2024

Wissenschaftlicher Name Ranunculus repens
Plattdeutscher Name Botterbloom, Haanenfoot, Mark
Pflanzenfamilie Hahnenfußgewächse

Hahnenfußgewächse wurden nach der Form ihrer grünen Laubblätter benannt: Die Blätter sind in der Regel tief geteilt, fachlich als „finger- oder fiederspaltig“ bezeichnet, und ähneln in ihrer Gestalt den Füßen von Hähnen. Die Blütenform der Hahnenfußgewächse ist sehr variabel. Häufig setzen sich die Blüten aus fünf intensiv farbigen Blütenblättern zusammen, die nicht miteinander verwachsen sind. Alle Blüten enthalten eine große Anzahl pollenreicher Staubblätter. Hahnenfußgewächse sind in unterschiedlichem Maße giftig, da sie die Substanz Protoanemonin enthalten. Diese verliert sich beim Trocknen der Pflanze.

Hahnenfuß wird auch „Butterblume“ oder „Blotterbloom“ genannt. Dieser Name passt ausgezeichnet: Die gelb-glänzenden Blütenblätter sehen bei näherer Betrachtung aus, als wurden sie mit einem glänzenden Film fettiger, frischer Butter bestrichen. Die Blütenköpfe des Kriechenden Hahnenfußes folgen der Sonne und schließen sich bei bedecktem Himmel. Für Insekten sind die Blüten durch eine einzigartige Kombination aus Struktur- und Pigmentfarben in den Blütenblättern auch aus weiter Entfernung erkennbar.

Eine kleine Wildbienenart, die Hahnenfuß-Scherenbiene, hat sich auf die goldgelben Pollen der Hahnenfuß-Blüten spezialisiert: Zwischen Anfang Mai und Mitte Juli tragen die 7-11 mm kleinen Weibchen Hahnenfuß-Pollen in ihre Brutröhrchen ein, die sie in Pflanzenstängeln, durchlöchertem Totholz oder in Nisthilfen anlegen. Der Wildbienen-Nachwuchs ernährt sich von den eiweißreichen Pollen und wächst in den Röhrchen mit einem Durchmesser von nur 3-5mm heran. Nach dem Durchlaufen der verschiedenen Entwicklungsstadien überwintern die dann fertig ausgebildeten Bienchen in einem Kokon wie in einem kleinen Schlafsack in den Röhren, um im darauffolgenden Frühjahr als neue Hahnenfuß-Scherenbienen-Generation zu schlüpfen.

Der Kriechende Hahnenfuß ist mehrjährig und als Pionierpflanze auf Äckern und Brachen, sehr häufig auch in feuchten Wiesen und Weiden zu finden, außerdem an Ufern, Gräben, Wegen und in Gärten, meist an sonnigen bis halbschattigen Standorten mit feuchten Bodenverhältnissen. Er verbreitet sich, wie sein Name besagt, mit Hilfe kriechender Ausläufer, die sich bewurzeln können. Zusätzlich bildet er zahlreiche Samen, sogenannte „Nüsschen“, die durch den Wind oder Tiere verbreitet werden.

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Bedeutung des Kriechenden Hahnenfußes für die Tierwelt:

Die leuchtendgelben Blüten des weit verbreiteten Hahnenfußes sind wichtige Nektar- und Pollenquellen für Schwebfliegen, Schmetterlinge, Hummeln und andere Wildbienen. Unverzichtbar ist Hahnenfuß für die Hahnenfuß-Scherenbiene, da sie auf seine Pollen spezialisiert und somit auf seine Blütenvorkommen angewiesen ist.

Nektar- und Pollenpflanze für 13 Wildbienen- und 4 Schmetterlingsarten.

Quellennachweis zur Bedeutung des Kriechenden Hahnenfußes für die Tierwelt und weitere Informationen: NaturaDB, Wikipedia