Pflanze der Woche

Plant un Grööntüüg van de Week

"Woran erkennt man das Ferkelkraut?", "Wie heißt die Wegwarte auf Plattdeutsch?", "Woher hat das Scharbockskraut seinen Namen?", "Welche Insekten sind am Löwenzahn zu finden?" - Unter dem Titel "Pflanze der Woche" stellen wir Ihnen von März bis August wöchentlich eine Pflanze vor, die an den Wegesrändern und in den Gärten des Landkreises Friesland blüht. In 27 Pflanzensteckbriefen erhalten Sie einen bunten Strauß wissenswerter Informationen rund um die Flora der Region.

Viel Freude beim Lesen - und dann raus in die Natur, um diese Pflanzen und die weitere Vielfalt der Flora Frieslands zu entdecken, zu erkunden und zu erleben!

Kletten-Labkraut

Woche 30/2024

Wissenschaftlicher Name Galium aparine
Plattdeutscher Name Kliewen, Klevertje, Klimmup, Düwelsdraat
Pflanzenfamilie Rötegewächse

Alle heimischen Labkrautarten enthalten ein Enzym, das Milch zur Gerinnung bringt und können daher als pflanzliches Lab zur Käseherstellung verwendet werden. Diese Eigenschaft erklärt den hochdeutschen Namen „Labkraut“. Labkräuter fallen dadurch auf, dass ihre Blätter „quirlig“, also im Kreis angeordnet wie bei einem Quirl, um den Stängel sitzen.

Der plattdeutsche Name „Klimmup“ bezieht sich auf die hervorragende Kletterfähigkeit des Kletten-Labkrauts. Als Spreizklimmer „klimmt“ es mit seinen viereckigen Stängeln mit bis zu 3 m langen Ranken mühelos an anderen Pflanzen empor. Dieses gelingt ihm dank vieler kleiner Stachelborsten an seinem Stängel und den lanzettlich-elliptischen Blättern, die ihm rundum Halt geben.

Auch wenn es im Plattdeutschen aufgrund des intensiven Wuchses seiner langen Ranken mit weiterem Namen „Düwelsdraat“ („Teufelsdraht“) genannt wird – für die Insektenwelt ist diese Pflanze von immenser Bedeutung: Für über 40 Insektenarten ist Kletten-Labkraut eine wichtige, teils unverzichtbare Futterpflanze. Einige von ihnen sind als Spezialisten ausschließlich auf das Kletten-Labkraut und weitere Labkrautarten angewiesen. Unerlässliche Futterquelle ist es beispielsweise für die Raupen des Taubenschwänzchens, des Raupenlabkrautschwärmers, des Kleinen Weidenschwärmers und des Labkrautbärs.

An den winzigen Blüten, die nur einen Durchmesser von 2-4 mm haben, sind Schwebfliegen, z.B. die Kleine Keulenschwebfliege, kleine Wespen, Schlupfwespen, Echte Fliegen und verschiedene Käferarten als Besucher zu entdecken. Die Blüten stehen zu sechst oder zu neunt in Quirlen an der Pflanze.

Aus den Blütchen entwickeln sich kugelige 3-5 mm große Samen, die dicht mit Kletthaaren besetzt sind. Sie haften oder „kleben“ - daher der weitere plattdeutsche Name „Klefertje“ (kleben = kleeven) - im Fell von Tieren und an der Kleidung und sorgen so für eine Verbreitung der Pflanze. Da Kletten-Labkraut einjährig ist, erfolgt die Vermehrung ausschließlich über die Kletten-Samen.

Kletten-Labkraut wächst als Halblichtpflanze an Ruderalstellen, auf Äckern, an Hecken und an Straßen- und Wegsäumen auf nährstoffreichen Humusböden.

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Bedeutung des Kletten-Labkrautes für die Tierwelt:

Das Kletten-Labkraut ist für 40 Insektenarten eine bedeutende Futterpflanze, darunter die Kleine Keulenschwebfliege, Kleine Wespen, Schlupfwespen, Echte Fliegen und verschiedene Käferarten. Die Raupen des Taubenschwänzchens, des Labkrautschwärmers, des Kleinen Weidenschwärmers und des Labkrautbärs sind als Spezialisten auf das Kletten-Labkraut und andere Labkrautarten angewiesen.

Nektar- und Pollenpflanze für 5 Schmetterlingsarten,

Raupenfutterpflanze für 5 Schmetterlingsarten,

Nahrungspflanze für insgesamt 40 Insektenarten.

Quellennachweis zur Bedeutung des Kletten-Labkrauts für die Tierwelt und weitere Informationen: NaturaDB, Wikipedia