Brutgeschehen von „Saatkrähe Mathilde“
2025 im siebten Jahr in Folge live vor der Kamera
Wie sieht der Tag einer Saatkrähenfamilie aus? Was geschieht in den Nestern der Saatkrähenkolonie im Schlosspark Jever? Wie wachsen die Küken heran? Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, installierte die Arbeitsgruppe „Live-dabei“ im Jahr 2019 erstmals in einer Esche des Jeverschen Schlossparks in 22m Höhe eine Kamera über einem der Nester. Seitdem ermöglicht ein Livestream, der über die Homepages der Projektpartner zu verfolgen ist, das Brutgeschehen in den Wipfeln zu verfolgen.
Die Brutsaison 2025 ist beendet. Hier ein paar Eindrücke aus dem Nest
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Inspizieren der über dem Nest angebrachten Kamera -
Probesitzen -
Gemeinsame Pause auf dem Nest -
Gemeinsames Verweilen auf dem Nest -
Kraulen der Partnerin -
Das erste Ei -
Das zweite Ei -
Das dritte Ei -
Nachts gemeinsam auf dem Nest -
Kraulen der Partnerin -
Das Brutgeschäft beginnt -
Das Männchen füttert während der Brut die Partnerin -
Auf dem Nest bei Regen -
Das erste Küken ist geschlüpft -
Das Männchen füttert "Mathilde" und das Küken, zwei Tage alt -
Das Männchen füttert "Mathilde" und das Küken, zwei Tage alt -
Fütterung des Kükens, 9 Tage alt -
Das Küken, 9 Tage alt. Aus den zwei weiteren Eiern schlüpfen keine Küken -
Fütterung des Kükens, 9 Tage alt -
Gemeinsame Pause auf dem Nest -
Fütterung des Kükens, 13 Tage alt -
Fütterung des Kükens, 16 Tage alt -
Fütterung des Kükens, 19 Tage alt -
Fütterung des Kükens, 26 Tage alt -
Das Küken, 26 Tage alt -
Die Familie auf dem Nest, Küken 26 Tage alt -
Fütterung des Kükens, 27 Tage alt -
Ein Nachbarküken besucht unerwartet das Nest und flattert nach kurzer Zeit weiter, nachdem Mathilde ihm klar zu verstehen gibt, dass es nicht zur Familie gehört -
Das Küken, 30 Tage alt -
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Flugübungen auf dem Nestrand, Küken 34 Tage alt -
Das Küken wagt seinen ersten Flug, das Nest ist leer
In diesem Jahr haben „Mathilde“ - dieser Name wurde dem Weibchen in der ersten gefilmten Brutsaison gegeben- und ihr Partner ein Küken großziehen können, das am 11. Mai flügge war und das Nest verließ.
Durch die kontinuierliche Dokumentation des Brutgeschehens in den sieben letzten Jahren lassen sich mittlerweile Parallelen und Unterschiede des Brutverlaufs und –erfolgs erkennen. Sämtliche Filmaufnahmen werden gespeichert, fließen u.a. in das Projekt „Schlosspark Jever- Landschaftsgärten in Friesland im Klimawandel“ ein und stehen als umfangreiche Datenlage zur Verfügung, z.B. für eine wissenschaftliche Auswertung im Rahmen einer Facharbeit.
Bisher wurde der Livestream lebhaft wahrgenommen, wie die Anzahlt von jährlich bis zu 60.000 Klicks/Besuchern erkennen lässt. „Wir freuen uns sehr über diese große, Resonanz. Im Rückblick auf die letzten Jahre stellen wir fest, wie mit dem Blick ins Nest Verständnis für die Lebensweise der Saatkrähen entsteht. Es zeigt sich bei uns im Schlosspark in Jever konkret, dass ein friedliches Miteinander mit den in der Brutzeit sehr kommunikationsfreudigen gefiederten „Nachbarn“ möglich ist. Nach Ende der Brutzeit kehrt im Schlosspark wieder Ruhe ein und die Kamera wird abgeschaltet“, so die Projektpartner.
Rückmeldungen und Nachfragen aus Städten und Dörfern, in denen die Koloniebrüter leben, zeigen, dass das Projekt über Jever hinaus bundesweit wahrgenommen wird. So berichteten Erzieherinnen und Erzieher eines Kindergartens aus dem Landkreis Rotenburg (Wümme), dass sie das Brutgeschehen täglich gemeinsam mit den Kindern verfolgten. So lernten die Kinder, die Saatkrähe an ihrem markanten, hellen Stocherschnabel von der Rabenkrähe zu unterscheiden, beobachteten, wie die Saatkrähen-Väter eifrig Insekten und Regenwürmer herantrugen und an die Küken und „Mathilde“ verfütterten - während der Brutzeit und in den ersten „Kindertagen“ der Küken sind ausschließlich die Väter für die Fütterung verantwortlich. So konnten sie miterleben, wie Saatkrähenküken aufwachsen, vom Schlupf, über das Öffnen der Augen, bis hin zu den ersten unbeholfenen Flugversuchen und dem Verlassen des Nestes.
Zur Arbeitsgruppe „Live dabei“ gehören das Schlossmuseum Jever, das mobile Umweltbildungsprojekt MOBILUM des NABU Niedersachsen, die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz Jever (WAU), der Landkreis Friesland sowie die Oldenburgische Landschaft mit dem Projekt „Naturkieker“.
Unterstützt wird das Projekt durch die Firma Braukmann Baumpflege aus Rastede durch die Bereitstellung einer Hubbühne und von der Firma Stadtlander aus Zetel, die für die elektronische und digitale Infrastruktur sorgt.
Links:
WAU: www.wau-jever.de
Schlossmuseum Jever: www.schlossmuseum.de
NABU Niedersachsen: www.NABU-niedersachsen.de/saatkraehen-webcam
Naturkieker: www.naturkieker.de
Chronologie des Brutgeschehens 2019 bis 2025: