Gewöhnliches Ferkelkraut

Woche 35/2024

Wissenschaftlicher Name Hypochaeris radicata
Plattdeutscher Name Farkelkruut
Pflanzenfamilie Korbblütler

Woher bekam das Ferkelkraut seinen Namen? - Eindeutig lässt sich diese Frage nicht beantworten, jedoch bieten sich folgende Erklärungen an: Das Kraut wurde gerne von Schweinen und ihrem Nachwuchs gefressen. Es breitete sich auf Flächen aus, die zuvor von Schweinen abgefressen wurden. Vermutlich rührt der Name jedoch daher, dass sich seine kleinen Rosettenblätter rau und borstig anfühlen, in etwa wie das Fell eines kleinen Ferkels.

Auf den ersten Blick erinnert das Gewöhnliche Ferkelkraut mit seinen strahlend gelben Blütenkörbchen an Löwenzahn. Jedoch sind seine Stängel bei näherem Hinsehen wesentlich zarter, haben eine blaugrüne Farbe, feine Längsrinnen und tragen gleich mehrere Blütenköpfe. Die Blüten dieses Korbblütlers setzen sich aus bis zu 100 Zungenblütchen zusammen und sind nur vormittags und an sonnigen Tagen geöffnet.

Durch das reiche Nektar- und Pollenangebot seiner Blüten und die lange Blütezeit von Juni bis in den Oktober hinein ist Ferkelkraut eine bedeutende Bienenweide, insbesondere für Wildbienen: 32 Wildbienenarten wurden an seinen Blüten festgestellt.

Die reifen Samenstände gleichen Mini-Pusteblumen. Wie beim Löwenzahn hängen sie an gefiederten Flugschirmchen und werden vom Wind verbreitet.

Die Laubblätter des Gewöhnlichen Ferkelkrautes stehen in einer bodennahen Rosette. Sie sind gezähnt, haben jedoch einen so stumpfen Rand, dass er fast wellig wirkt. Vom Löwenzahn sind sie durch die ihr borstige Behaarung eindeutig zu unterscheiden.

Es ist mehrjährig und kommt dank seiner langen Pfahlwurzel gut über den Winter. Häufig überdauert auch die Blätterrosette die Wintermonate mit flach auf dem Boden aufliegenden Blättern.

Der botanische Gattungsname „Hieracium“ stammt ab vom griechischen Begriff „Hierax“ für Habicht. Vermutlich beruht er auf der volksmedizinischen Anwendung der Pflanze für Augenspülungen mit der erhofften Wirkung, danach „wie ein Habicht“ sehen zu können - Habichte verfügen über ein ausgezeichnetes Sehvermögen.

Das Gewöhnliche Ferkelkraut wächst an Wald-, Straßen- und Wegrändern, auf trockenen Wiesen und Halbtrockenrasen und ist eine Zeigerpflanze für magere, sonnige Standorte.

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Bedeutung des Gewöhnlichen Ferkelkrauts für die Tierwelt:

Durch seine lange Blütezeit von Juni bis Oktober und das reiche Nektar- und Pollenangebot seiner Blüten ist das Gewöhnliche Ferkelkraut insbesondere für Wildbienen eine sehr wichtige Nahrungspflanze.

Nektar- und Pollenpflanze für 32 Wildbienenarten und 1 Schmetterlingsart,

Raupenfutterpflanze für 1 Schmetterlingsart.

Quellennachweis zur Bedeutung des Gewöhnlichen Ferkelkrauts für die Tierwelt und weitere Informationen: NaturaDB, Wikipedia

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