Beobachtungsmonat Juni: Schmetterlinge

Zarte, flatternde Tages-und Nachtschönheiten mit einer „Kindheit und Jugend“ als fresslustige Raupe und einer faszinierenden Verwandlung
Nun flattern sie wieder anmutig leicht mit ihren auffälligen, zarten Flügeln umher und saugen mit langem Rüssel wie mit einem Strohhalm Nektar aus den Kelchen der Blüten. Fast jeder kennt das Tagpfauenauge, den Kleinen Fuchs, den Admiral, den Zitronenfalter und den Kohlweißling. Diese auffälligen Schmetterlinge gehören zu den Tagfalterarten, die gerade einmal fünf Prozent der Schmetterlingsarten ausmachen. 95% unserer heimischen Schmetterlingsarten gehören zu den wesentlich unauffälligeren Nachtfaltern. Gut getarnt, von uns meist unbemerkt, ruhen sie tagsüber und werden bei Einbruch der Dämmerung und Nacht aktiv. Sowohl Tag- als auch Nachtfalter bestäuben unzählige Blüten und leisten daher einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt unserer Ökosysteme. Schmetterlinge sind nach den Käfern die artenreichste Insektenordnung.
Im Landkreis Friesland gibt es gleich mehrere Lebensraumtypen, die für Schmetterlinge einzigartig und nur in wenigen anderen Landkreisen zugleich zu finden sind: Am Strand, in Dünen und Salzwiesen sowie im Hochmoor sind die Küsten- und Moorspezialisten unter den Schmetterlingen zu Hause. Sie finden in diesen Lebensräumen ihre Nahrung und geeignete Bedingungen für ihre Entwicklung. Daher sind diese Lebensräume für sie von großer Bedeutung und unverzichtbar.
Schmetterling dienen in ihren unterschiedlichen Entwicklungsstadien Vögeln, deren Küken, Fledermäusen und anderen insektenfressenden Tieren als eiweißreiche Nahrungsquelle. Viele Arten tragen, ebenso wie Honig- und Wildbienen, entscheidend zur Bestäubung unzähliger Pflanzen bei, dieses sowohl am Tag und in der Nacht. Einige Pflanzen mit einem tiefen Blütenkelch werden sogar ausschließlich von Schmetterlingsarten mit langen Rüsseln besucht und bestäubt. Falter aus der Familie der Schwärmer, zu ihnen gehört das Taubenschwänzchen, haben dabei mit 24-30 cm die längsten Rüssel. Schmetterlingen aus der Familie der Spinner hingegen fehlt ein funktionsfähiger Rüssel. Sie nehmen als ausgewachsener Falter keine Nahrung mehr auf.
Schmetterlinge sind mit erstaunlichen und außerordentlich leistungsstarken Sinnesorganen ausgerüstet. Einige Falter können mit ihren Fühlern Duftstoffe über Entfernungen von mehreren Kilometern wahrnehmen. Andere besitzen an ihren Füßen Geschmackszellen mit denen sie Futterpflanzen, auf denen sie sich niederlassen, sofort „schmecken“ können. Einige Nachtfalter wie die Eulenfalter und Bärenspinner, können Ultraschallgeräusche von Fledermäusen wahrnehmen und lassen sie sich fallen, um nicht von ihnen erbeutet zu werden. Bärenspinner geben sogar Ultraschallgeräusche ab, die von Fledermäusen als „Störgeräusche“ wahrgenommen werden und sie dadurch ablenken.
Auch die enorme Farben- und Formenvielfalt der ausgewachsenen Schmetterlinge, ihrer Eier, Raupen und Puppen ist verblüffend und bezaubernd. Hochinteressant ist zudem ihr Lebenslauf, in dem sie die Stadien Ei, Raupe und Puppe durchleben und nach einer faszinierenden, vollständigen Verwandlung schließlich als flugfähige Falter aus ihrer Puppenhülle schlüpfen.
Unsere heimische Schmetterlingsfauna versetzt auf vielerlei Weise ins Staunen. Derzeit verschwinden jedoch viele Arten aus unserem Lebensumfeld: Von den 1.033 in Niedersachsen beheimateten Großschmetterlingsarten gelten laut Roter Liste Niedersachsens (Stand 2023) 58% als gefährdet, weitere 11% stehen auf der Vorwarnliste.
Schmetterlinge laden dazu ein, genauer „hinzukieken“, sie zu beobachten, sich von ihnen ins Staunen versetzen zu lassen, verbunden mit der Frage: Wie können wir ihnen „unter die Flügel greifen“, damit sie auch weiterhin in Friesland beheimatet bleiben und wir ihre flatternde Anmut bewundern können?
Kleine Schmetterlingskunde
Wie aus dem Kinderbuch „Die Raupe Nimmersatt“ bekannt, schlüpft aus einem winzigen Schmetterlingsei zunächst eine Raupe, die überwiegend mit Fressen beschäftigt ist. Im nächsten Stadium verpuppt sie sich und durchlebt in der Puppenhülle eine faszinierende Verwandlung. Aus der Puppenhülle schlüpft schließlich der flugfähiger Falter.
Der Begriff „Schmetterling“ bezieht sich übrigens auf die gesamte Insektengruppe. Als „Falter“ bezeichnet man den flugfähigen Schmetterling, der nach dem Durchleben der Stadien Ei, Raupe und Puppe aus seiner Puppenhülle schlüpft und umherflattert.
Der hochdeutsche Name „Schmetterling“ beruht auf dem mitteldeutschen Wort „Schmetten“ für „Schmand, Rahm“. Er stammt daher, dass sich die Falter früher an Gefäßen einfanden, in denen aus dem "Schmetten" Butter geschlagen wurde. Daraus leitet sich auch die plattdeutsche Bezeichnung „Bottervagel“ ab.
Alle Schmetterlinge tragen winzige Schuppen auf ihren Flügeln. Wissenschaftlich werden sie daher als „Lepidoptera", übersetzt „Schuppenflügler", bezeichnet.
Schmetterlinge werden in Tag- und Nachtfalter unterteilt:
● Tagfalter (Familien der Bläulinge, Dickkopffalter, Edelfalter, Ritterfalter, Würfelfalter, Weißlinge und Augenfalter)
Nur 5% der heimischen Schmetterlingsarten gehören zu den Tagfaltern. Wie der Name es vermuten lässt, sind sie am Tage unterwegs.
Alle übrigen Schmetterlingsarten werden als Nachtfalter bezeichnet. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass Nachtfalter ausschließlich in der Dunkelheit und Dämmerung aktiv sind. Ausnahmen sind beispielsweise Falter aus der Familie der Schwärmer wie das Taubenschwänzchen und die Gamma-Eule, die auch tagsüber fliegen.
Typische Merkmale und Verhaltensweisen der Tagfalter:
- Sie sind tagsüber unterwegs und auf Blüten zu entdecken,
- ihre Fühler haben am Ende eine keulenartige Verdickung,
- sie haben meist auffällig gefärbte Flügel mit bunten Farben,
- sie haben eine schlanke, schmale Körperform, ihr Kopf ist eher klein,
- sie klappen ihre Flügel in Ruhestellung zusammen und senkrecht nach oben, so dass ihre unscheinbaren Flügelunterseiten zu sehen sind. Auf diese Weise tarnen sie sich vor Fressfeinden.
● Nachtfalter (unter anderem die Familien der Bären, Spinner, Spanner, Wickler, Geistchen, Zünsler, Glucken, Schwärmer, Widderchen und Eulen)
Nachtfalter machen 95% der heimischen Schmetterlingsarten aus. Sie sind überwiegend in der Dunkelheit und Dämmerung aktiv und werden daher selten bemerkt. Tagsüber ruhen sie, gut getarnt durch ihre unscheinbaren Flügelzeichnungen. Durch ihre nächtliche Lebensweise entgehen sie tagaktiven Fressfeinden und Nahrungskonkurrenten. Zur Partnerwahl bei nächtlicher Dunkelheit verständigen sie sich über Lockstoffe. Zur Partnerwahl verständigen sie sich bei nächtlicher Dunkelheit über Lockstoffe. Die Duftstoffe der Weibchen werden dabei von den Männchen mit ihren ausgeprägten fedrigen, gefiederten oder kammartigen Fühlern wahrgenommen.
Typische Merkmale und Verhaltensweisen der Nachtfalter:
- Sie fliegen überwiegend nachts und in der Dämmerung,
- viele haben fedrige, gefiederte oder kammartige Fühler (Familie der Spinner) oder fadenförmige Fühler (Familien der Eulenfalter und Spanner) ohne knopfförmig verdickte Fühler-Enden, wie die Tagfalter sie haben,
- sie haben häufig bräunlich, weiß oder schwarz gefärbte Flügel mit Tarnmustern, so dass die Falter tagsüber während ihrer Ruhephase gut getarnt und vor Fressfeinden geschützt sind. (Einige Nachtfalter, z.B. aus der Familie der Bärenspinner, haben bunte Flügelfärbungen),
- sie haben einen eher kurzen, flaumigen, plüschigen und behaarten Körper,
- sie klappen ihre Flügel in Ruhestellung seitwärts ab oder legen sie dachförmig flach über den Rücken. Dabei bedecken die dachförmig gefalteten Vorderflügel fast oder ganz die Hinterflügel.
Der Körperbau der Falter:
Der Körper eines Falters lässt sich, wie bei allen Insekten, in Kopf, Brust und Hinterleib einteilen.
Bei genauem Hinsehen sind am Kopf zwei Facettenaugen, ein Saugrüssel und die Fühler zu erkennen. Da Falter mit ihren "Fühlern" weniger fühlen, sondern vor allem riechen, Temperaturen wahrnehmen und schmecken, werden diese als "Antennen" bezeichnet.
Weibchen „erriechen“ mit ihren feinen Antennen nektarreiche Blüten und geeignete Nahrungspflanzen für ihre Raupen. Die Fühler der Männchen sind meist stärker ausgeprägt, um Duftstoffe paarungsbereiter Weibchen auf große Entfernungen wahrnehmen zu können.
Der je nach Schmetterlingsart unterschiedlich lange Saugrüssel wird in Ruhestellung unter dem Kopf eingerollt. Er besteht aus zwei flexiblen Halbröhrchen, die mit Falznähten miteinander verbunden sind. Zwischen beiden bildet sich ein Saugrohr, mit dem die Falter Blütennektar, Pflanzensäfte und andere nährstoffreiche Flüssigkeiten aufsaugen können.
Die Länge des Rüssels variiert je nach Schmetterlingsart und ist an die Blüten angepasst, die die Falter besuchen. Schwärmer -zu ihnen gehört das Taubenschwänzchen- haben mit einer Länge von 24-30 mm die längsten Rüssel.
Einige Arten, beispielsweise aus der Familie der Spinner, besitzen keinen funktionsfähigen Saugrüssel. Sie zehren von der Energie der Nahrung, die sie als Raupe zu sich genommen haben und nehmen nehmen als Falter keine Nahrung mehr auf. Entsprechend kurz ist ihr Leben als Falter.
Die Facettenaugen bestehen aus bis zu mehreren tausend Einzelaugen. Dadurch haben Falter ein großes Gesichtsfeld und können Bewegungen wahrnehmen, auch wenn sie ihre Sehschärfe nicht gut auf ein Objekt ausrichten können. Außerdem nehmen Tagfalter ultraviolettes Licht wahr, so dass sie für das menschliche Auge nicht erkennbare ultraviolette Farben und Muster auf Blüten erkennen können.
An der Brust befinden sich drei Beinpaare und die Flügel. An den Füßen besitzen viele Schmetterlinge Geschmackszellen, so dass sie Futterpflanzen, auf denen sie sich niederlassen, sofort „schmecken“ können. Die vier zarten Flügel sitzen einzeln an der Brust und werden von mehreren Muskeln beim Flug so bewegt, dass sie eine Acht beschreiben. Sie sind auf der Ober- und Unterseite mit unzähligen kleinen Schuppen bedeckt, deren Form je nach Schmetterlingsart variiert. Die individuellen Farben und Muster der Flügel entstehen durch Pigmente und Oberflächenstrukturen der Schuppen, die zum Teil Lichtbrechungseffekte hervorrufen.
Die Flügelfärbung einiger Schmetterlinge dient zur Irritation von Fressfeinden. So wirken etwa die falschen Augen auf der Flügeloberseite des Tagpfauenauges auf einen heranfliegenden Vogel verwirrend. Der Falter „Rotes Ordensband“ fällt in seiner Ruheposition durch seine braungrauen Vorderflügel kaum auf und ist gut getarnt. Fliegt er jedoch auf, werden seine leuchtend roten Hinterflügel sichtbar und mögliche Fressfeinde dadurch erschreckt.
Im Hinterleib der Falter befinden sich die lebenserhaltenden inneren Organe wie das Herz, das Nervensystem, der Verdauungstrakt, die Fortpflanzungsorgane und Drüsen, die Duftstoffe produzieren, um einen Partner zur Paarung anzulocken.
Einige Nachtfalter, beispielsweise die Eulenfalter und Bärenspinner, haben im Hinterleib oder in der Brust eine Membran, die unserem Trommelfell ähnelt. Sobald sie damit das Ultraschallgeräusch einer Fledermaus wahrnehmen, lassen sie sich fallen, um nicht erbeutet zu werden. Bärenspinner können sogar Ultraschallgeräusche abgeben, die Fledermäuse als „Störgeräusche“ wahrnehmen und ablenken.
Der Körperbau der Raupen:
Der Raupe lässt sich bei genauer Betrachtung wie der des Falters in Kopf, Brust und Hinterleib unterteilen:
Am Kopf sind ausgeprägte Mundwerkzeuge zu erkennen. Bei genauem Hinsehen lassen sich auf jeder Seite unterseits sechs kleine Punktaugen entdecken, die ihnen vermutlich eine grobe visuelle Wahrnehmung ermöglichen.
An der Brust befinden sich wie beim Falter drei Beinpaare, nur sind sie bei der Raupe wesentlich kürzer. Der Hinterleib ist nicht deutlich von der Brust getrennt. Zusätzlich zu den Beinchen dienen saugnapfartige Hautausstülpungen, „Bauchbeine“ genannt, sowie ein sogenannter „Nachschieber" zum Festklammern und Vorankommen der Tiere (Ausnahme: Raupen aus der Familie der Spanner. Sie haben keine Bauchbeine). Etliche Raupen können mit Spinndrüsen Spinnfäden erzeugen, um sich durch ein Geflecht vor Feinden zu schützen, bei Gefahr „abzuseilen" oder ihren Verpuppungskokon daraus zu spinnen.
Als Schutz vor hungrigen Vogelschnäbeln und anderen Insektenfressern sind viele Raupen farblich an ihre Umgebung angepasst und daher gut getarnt. Andere Arten, wie die Raupen der Bärenspinner, schützen sich mit einem regelrechten Pelz oder mit Dornen oder Haarbüscheln, um auf Fressfeinde „unappetitlich“ zu wirken. Die Haare einiger Raupen, beispielsweise des Eichenprozessionsspinners, setzen Brennsubstanzen frei, die bei direktem Kontakt mit der menschlichen Haut Hautreizungen hervorrufen können. Raupen der Spanner-Arten ahmen zur Tarnung die Form von Ästchen nach. Auffällig gefärbte Raupen, beispielsweise des Jakobskrautbärs, signalisieren Fressfeinden, dass sie ungenießbar oder giftig sind. Die Raupen der Wickler rollen ein Blatt zusammen und fressen diese Röhre dann, gut verborgen und geschützt darin, von innen heraus auf.
Weitere Informationen:
- Schmetterlinge in Rheinland-Pfalz - BUND RLP (bund-rlp.de) BUND Rheinland-Pfalz, Mainz
- Übersicht Tag- und Nachtfalterfamilien, BUND Baden-Württemberg
- Schmetterlinge in Niedersachsen - NABU Niedersachsen, NABU Niedersachsen
- Poster der Tagfalterarten Deutschlands, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig
- Schmetterlinge im Garten, bunte Vielfalt am Tag und in der Nacht", LBV, Hilpoltstein
- Portraits von 16 Schmetterlingsarten, Schmetterlings-AG, NABU Oldenburg, Oldenburg
- Schmetterlinge des Küstensaumes im Niedersächsischen Wattenmeer, NABU Oldenburg, Oldenburg
- Bestimmung von Schmetterlingen, Lepiforum e.V. Mannheim
- Schmetterlings-Kalender "Wann fliegt wer?", BUND Berlin
- Beobachtungskalender für Tagfalterarten, NABU Bundesverband, Berlin
- Fotogalerie Tagfalter nach Flugzeiten, Schmetterlinge.at, Hintersdorf
- Fotogalerie Nachtfalter, Schmetterlinge.at, Hintersdorf
- Bestimmungsschlüssel für Insekten, NABU Bundesverband, Berlin
- Übersicht der Raupen von 90 Tagfalterarten und 35 Nachtfalterarten, Schmetterlinge.at, Hintersdorf
- Schmetterlingsraupen: Nachtfalter Großschmetterlinge, Das neue Naturforum, Norderstedt
- Buch „Schmetterlinge der Ostfriesischen Inseln", Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Wilhelmshaven
- Buch „Kosmos Schmetterlingsführer - Schmetterlinge, Raupen und Nahrungspflanzen", Verlag Kosmos, Stuttgart
- Buch „Schmetterlinge - Die Tagfalter Deutschlands", Verlag Ulmer, Stuttgart
- Buch „Steinbachs Naturführer Schmetterlinge", Verlag Ulmer, Stuttgart
- Aktionsmappe Schmetterlinge, BUND Rheinland-Pfalz, Mainz
- Tipps zum Kennenlernen von Pflanzen und Tieren und Hinweise auf Bestimmungs-Apps:
- Pflanzen und Tiere kennenlernen, Projekt "Naturkieker" der Oldenburgischen Landschaft, Jever
Aus dem Leben eines Schmetterlings
Das Leben eines jeden Schmetterlings beginnt mit einem winzigen Ei. Schmetterlingseier sind nur 0,5 bis 2,5 mm groß und haben eine enorme Formen- und Farbenvielfalt: Je nach Schmetterlingsart sind die Eier schmal, spindelförmig, oval, kugelig, halbkugelig, linsenförmig oder flach zylindrisch. Die Oberfläche kann glatt, gerippt, eingedellt oder sternförmig und mit verschiedensten Ornamenten versehen sein. Zusätzlich gibt es eine Fülle an Farbvarianten.
Bevor das Ei gelegt wird, findet die Schmetterlingshochzeit und Paarung der beiden Elterntiere statt. Dazu lockt das Weibchen das Männchen mit einem Duftstoff an, bei einigen Arten über eine Entfernung von mehreren Kilometern. Oft erfolgt die Paarung nach einem intensiven Balzflug oder Hochzeitsflug, bei dem beide Partner wie in einem Tanz umeinander herumflattern und sich dabei mit ihren Flügeln und Fühlern berühren.
Nach der Paarung sucht das Weibchen die passende Futterpflanze für seinen Schmetterlingsnachwuchs auf und beginnt mit der Eiablage. Je nach Schmetterlingsart legt ein Weibchen 20 bis über 1.000 Eier.
Die Eier werden mit einer klebrigen Substanz an der Pflanze befestigt. Je nach Schmetterlingsart werden sie entweder einzeln abgelegt oder in Gruppen, ungeordnet oder regelmäßig nebeneinander, meist auf der Unterseite eines Blattes, damit sie gut vor Regen, Sonne und dem Blick möglicher Fressfeinde geschützt sind. Der Ringelspinner, ein hellbrauner Nachtfalter, legt seine Eier ringförmig um Triebe verschiedener Laubgehölze ab.
Die Raupen vieler Schmetterlingsarten ernähren sich von nur wenigen oder sogar nur einer einzigen Futterpflanze. Beispielsweise leben die Raupen des Aurorafalters von Kreuzblütlern wie dem Wiesenschaumkraut und der Knoblauchrauke und die des Kleinen Fuchses, Tagpfauenauges und Admirals ausschließlich von Brennnesseln. Fehlen diese Pflanzen, können sich diese Schmetterlingsarten nicht fortpflanzen und sie verschwinden aus ihrem natürlichen Umfeld.
Sobald die kleine Raupe schlüpft, besteht ihre Hauptaufgabe darin, in den darauffolgenden etwa vier Wochen unermüdlich zu fressen. Dabei vertilgt sie täglich ein Mehrfaches ihres Körpergewichtes. Da ihre Raupenhaut wenig elastisch ist und nicht mitwächst, häutet sie sich bis zur Verpuppung vier- bis fünfmal.
Die Puppen der Schmetterlingsarten sind ebenso vielfältig wie die Schmetterlinge selbst:
Die Puppen vieler Schmetterlingsarten sind sogenannte „Mumienpuppen“, da alle Körperanhänge, also Fühler, Beinanlagen und Flügelscheiden, wie mit einem Kitt an den Körper geklebt werden und die Puppe dadurch fast unbeweglich ist. Es ist ihr lediglich möglich, den Hinterleib etwas zu schwingen oder rollende Bewegungen auszuführen. Sie ruhen häufig in der Erde oder in einem Kokon. Beispielsweise verpuppt sich die Raupe des Schachbrettfalters in einem lockeren Gespinst am Boden zu einer gelbbraunen Mumienpuppe.
Andere Arten verpuppen sich in einem seidenartigen Gespinst, wie die Schmetterlinge aus den Familien der Spinner (z.B. die Grasglucke), der Trägspinner (z.B. der Schlehen-Bürstenspinner), der Bärenspinner (z.B. der Braune Bär) und der Pfauenspinner (z.B. das Kleine Nachtpfauenauge).
Weitere Schmetterlingsarten, etwa die Weißlinge und Ritterfalter, befestigen ihre Puppen aufrecht an Pflanzenstängeln oder Ähnlichem und spinnen zusätzlich einen Haltefaden wie einen Gürtel um ihre Körpermitte. Darum werden diese Puppen treffend als "Gürtelpuppen" bezeichnet.
„Stürzpuppen“, wie beispielsweise die des Tagpfauenauges, werden kopfüber hängend an einem geschützten Ort befestigt.
Bei einigen Augenfalter- und Bläulingsarten liegen die Puppen verborgen am Boden oder sind unter Moos oder Laub versteckt.
Im Inneren der Puppe findet nun eine faszinierende Verwandlung statt: Sämtliche Organe, die bisher für ein Raupenleben geschaffen waren, lösen sich auf, formen sich um oder bilden sich neu. Die Mundwerkzeuge werden zu einem Rüssel umgeformt, die Stummelbeinchen verwandeln sich in lange Beine, aus den Punktaugen entwickeln sich Facettenaugen, die Flügel und alle weiteren späteren Falterorgane werden gebildet.
Sofern die Puppe nicht überwintert, ist die Verwandlung nach zwei bis vier Wochen abgeschlossen: Die feste Puppenhülle platzt auf und der vollendete Falter kann in ein ganz neues Leben starten.
Bevor er zu seinem ersten Flug aufbrechen kann, können einige Stunden vergehen, denn zunächst müssen sich die zarten, zunächst noch feuchten Flügel entfalten -dazu pumpt der Falter Körperflüssigkeit in das verzweigte Adernetz der Flügel- und trocknen.
Für ihn geht es nun darum, Nahrung zu suchen, eine Partnerin oder einen Partner zur Paarung zu finden und Eier an die passende Futterpflanze zu legen, um die nächste Schmetterlingsgeneration auf den Weg zu bringen.
Das Leben eines Schmetterlings endet bald nach der Eiablage.
Wie kommen Schmetterlinge durch den Winter?
Den Winter überleben von den Tagfalterarten der Große und Kleine Fuchs, das Tagpfauenauge, der C-Falter, der Admiral, der Trauermantel und der Zitronenfalter als Falter. Dazu suchen sie sich einen geschützten Platz und verharren dort die kalte Jahreszeit regungslos. Der Zitronenfalter überwintert sogar ganz ohne Schutz im Freien, zum Beispiel an einem Zeig. Dabei kann er Temperaturen von bis zu minus 20 Grad überstehen. Es ist ihm möglich, da er durch das Ausscheiden von Wasser die Flüssigkeit in seinen Zellen konzentriert und sie mit Glycerin, einem Alkohol, als „Frostschutzmittel“, anreichert.
Als Puppe an einem Zweig, Gras- oder einem Staudenstängel hängend oder am Boden ruhend, überwintern der Aurorafalter, Leguminosen-Weißling, Große Kohlweißling, Grünader-Weißling, Kleine Kohlweißling, Blauschillernde Feuerfalter, Grüne Zipfelfalter, Faulbaum-Bläuling, Fetthennen-Bläuling, Schlüsselblumen-Würfelfalter, das Landkärtchen und Waldbrettspiel.
Andere Schmetterlingsarten überdauern die kalte Jahreszeit als Ei oder Raupe, gut geschützt in Grasbüscheln, ausgeblühten Staudengewächsen, Sträuchern, Hecken, Rindenspalten, Mauerfugen, an Nischen in Bretterwänden von Schuppen, Carports etc. oder im Boden. Viele Raupen überwintern im Boden.
Einige Tagfalter, die sogenannten Wanderfalter wie der Distelfalter, das Taubenschwänzchen und der Admiral, machen sich bei nahendem Winter auf den Weg in den warmen Süden. Im darauffolgenden Frühjahr treffen sie oder die Folge-Generation dann nach einer langen Reise aus Nordafrika und Südeuropa wieder in Friesland ein. Einige überqueren dabei sogar die Alpen. Taubenschwänzchen können in weniger als 14 Tagen bis zu 3000 Kilometer bewältigen. Mitunter verzichten Einzeltiere auf die Wanderung und versuchen, milde Winter in geschützten Verstecken zu überleben.
Weitere Informationen:
- Eier von Tagfaltern, BUND Rheinland-Pfalz, Mainz
- Raupen von Tagfaltern, BUND Rheinland-Pfalz, Mainz
- Puppen von Tagfaltern, BUND Rheinland-Pfalz, Mainz
- Die Paarung von Tagfaltern, BUND Rheinland-Pfalz, Mainz
- Schmetterlinge im Winter, BUND Rheinland-Pfalz, Mainz
- Lebenszyklen, Schmetterlinge.at, Hintersdorf
- Die Metamorphose von Schmetterlingen, NABU Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin
- Film "Von der Raupe zum Schmetterling", Planet Schule, Stuttgart
Was steht auf dem Speiseplan der Falter und ihrer Raupen?
Speiseplan der Falter:
Als ausgewachsene Falter saugen die meisten Schmetterlinge mit ihrem Rüssel Nektar aus den Kelchen blühender Pflanzen. Einige Pflanzen wie die Kuckuckslichtnelke und das Waldgeißblatt haben besonders tiefe Blütenkelche und werden ausschließlich von Schmetterlingen mit langen Rüsseln besucht und bestäubt.
Nachtaktive Falter suchen Blüten auf, die nachts geöffnet bleiben oder sich mit Beginn der Dämmerung öffnen, beispielsweise die Blüten der Nachtkerzen, der Weidenröschen, der Weißen Lichtnelke, des Blutweiderichs und der Kuckucks-Lichtnelke. Blütenbestäubung findet auch, von uns unbemerkt, in der Dämmerung und nachts statt.
Auch Fallobst, Baumsäfte und Honigtau sind für die Falter energiereiche Nahrungsquellen.
An heißen Tagen nehmen Schmetterlinge zusätzlich gerne Wasser aus kleinen Pfützen, Teichen oder Insektentränken auf.
Einige Falter, beispielsweise aus der Familie der Spinner, besitzen keinen funktionsfähigen Saugrüssel. Sie nehmen keine Nahrung mehr auf, sondern zehren von der Energie, die sie mit der Raupennahrung aufgenommen haben.
Speiseplan der Raupen:
Die Raupen fast aller Schmetterlingsarten fressen Pflanzenkost wie Blätter, Blüten, Samen oder Früchte.
Die Raupen vieler Schmetterlingsarten sind auf eine einzige Pflanzenart spezialisiert,
- die Raupen des Landkärtchens, Kleinen Fuchses und Tagpfauenauges etwa leben ausschließlich von der Brennnessel.
Die Raupen anderer Schmetterlingsarten fressen Pflanzen, die einer Pflanzenfamilie angehören,
- die Raupen der Weißlinge leben von Kreuzblütlern, so sind beispielsweise die Raupen des Aurorafalters und Grünader-Weißlings an Wiesenschaumkraut und Knoblauchrauke zu finden,
- die Raupen der Bläulinge leben von verschiedenen Kleearten wie Luzerne, Rot- und Weißklee sowie Hornklee,
- die Raupen von Kaisermantel und vielen Perlmutterfaltern leben überwiegend von den Blättern von Veilchen und Ackerstiefmütterchen,
- die Raupen der Feuerfalter leben fast alle von verschiedenen Ampferarten.
Außerdem gibt es Raupen, die überwiegend von Gräsern leben,
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beispielsweise die Raupen fast aller Augenfalter, dazu gehören der Schachbrett-Falter, der Schornsteinfeger, das Wiesenvögelchen und das Ochsenauge.
Die Raupen weiterer Schmetterlingsarten sind weniger wählerisch und leben von verschiedenen Pflanzenarten wie krautigen Pflanzen, Gräsern und Blättern von Gehölzen,
- die Raupen der Achateule fressen unter anderem von Brennnesseln, Sauerampfer, Farne und Blättern von Weidengehölzen,
- die Raupen der Weißen Tigermotte ernähren sich unter anderem von Brennnesseln, Löwenzahn, Besenginster, Wegerich, Sauerampfer und den Blättern von Brombeeren, Himbeeren und Holunder,
- die Raupen der Hausmutter vertragen Sauerampfer, Löwenzahn, Brennnesseln, Labkraut, Spitz-Wegerich, außerdem die Blätter von Laubgehölzen wie Weide, Schlehe und Brombeere zudem Gräser wie Knäuelgras, Pfeifengras, Wiesen-Schwingel und Geschlängelte Schmiele.
Hervorragende Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen sind Gehölze wie die Eiche und die Salweide. An Beiden leben Raupen von über 100 Schmetterlingsarten. Ähnlich häufig „angeknabbert“ werden Pappeln und Birken, außerdem Weißdorn, Schwarzdorn, Himbeeren und Brombeeren.
Ein Friesland ohne Schmetterlinge? - Ökologische Bedeutung der Schmetterlinge
Ebenso wie Bienen fliegen Schmetterlinge bei ihrer Nahrungssuche von einer Blüte zur anderen und sind daher wichtige Bestäuber. Mit ihren langen Rüsseln sind sie zudem an Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen angepasst, die von anderen Insekten nicht angeflogen werden. Da die meisten Bestäuberinsekten tagaktiv sind, kommt insbesondere den Nachtfaltern eine bedeutende Rolle zu, um nachtblühende Pflanzen zu bestäuben, damit diese Früchte und Samen bilden können und dadurch in ihrem Bestand langfristig erhalten bleiben.
Nicht nur als Bestäuber sind Schmetterlinge essentiell für unsere Ökosysteme. In allen ihren Stadien als Ei, Raupe, Puppe oder ausgewachsener Falter- dienen sie Vögeln, deren Küken sowie Kröten, Fledermäusen, Igeln und weiteren insektenfressenden Tieren als proteinreiche Nahrung.
Da viele Schmetterlingsarten im Raupenstadium oder als ausgewachsener Falter eng an bestimmte Futterpflanzen angepasst sind, reagieren sie sehr sensibel auf den Rückgang der Artenvielfalt, insbesondere bei den Blühpflanzen. Dadurch erfüllen sie eine wichtige Funktion als Bioindikatoren, denn das Fehlen oder Vorhandensein von Schmetterlingsarten weist somit auf ökologische Veränderungen und den Zustand unserer Landschaft und ihrer biologischen Vielfalt hin.
Die wesentliche Gefährdungsursache für Schmetterlingsarten ist der Verlust ihrer Lebensräume. Dazu zählt sowohl die direkte Biotopzerstörung, also die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume, als auch die Veränderung und Intensivierung von Flächennutzungen und Pflegemaßnahmen. Dieses gilt sowohl in der offenen Landschaft, an Straßen- und Wegrändern, in Gehölzbeständen, auf Ruderalflächen, an Feldrainen, in Wäldern, als auch in unseren Städten und Dörfern und unseren Gärten.
Insbesondere den Nachtfaltern machen zusätzlich künstliche Lichtquellen zu schaffen. Seit Jahrhunderten war es nachts in unserer Landschaft und in unseren Gärten dunkel, so dass sie sich bei dem schwachen Licht des Mondes und der Sterne gut orientieren konnten. Das künstliche Licht der Straßenbeleuchtungen und anderer Lichtquellen blendet und verwirrt die Tiere hingegen. Die Falter werden von den verheißungsvoll funkelnden Lichtquellen angelockt und flattern dann orientierungslos um die Leuchten herum, bis sie schließlich an Erschöpfung sterben, ohne dass sie sich fortpflanzen konnten.
Viele Schmetterlingsarten verschwinden derzeit aus unserem Lebensumfeld: Von den 1.033 in Niedersachsen beheimateten Großschmetterlingsarten gelten laut Roter Liste Niedersachsens 58% als gefährdet, weitere 11% stehen auf der Vorwarnliste.
Weitere Informationen:
- Warum Insektenbestäubung lebenswichtig ist - NABU , NABU Bundesverband, Berlin
Was können wir tun?
Schmetterlinge sind dort zu Hause, wo sie als Raupen und ausgewachsene Falter eine abwechslungs- und blütenreiche Vegetation als Nahrungsquelle vorfinden. In einer reich strukturierten Landschaft finden sie außerdem gute Überwinterungsmöglichkeiten, je nach Art in ihren Stadien als Ei, Raupe, Puppe oder als fertiger Falter. Nachtfalter fühlen sich dort wohl, wo sie für ihre an Dämmerung und Dunkelheit angepasste Lebensweise nächtliche Dunkelheit vorfinden.
● In der offenen Landschaft, an Straßen- und Wegrändern, an Feldrainen, auf öffentlichen Grünflächen, Grünflächen von Gewerbebetrieben usw.:
- Naturnahe, artenreiche, reichblühende Weg- und Straßenränder, Feldraine, öffentliche Grünflächen und Gewerbeflächen erhalten und entwickeln und diese abschnittsweise mähen, so dass stets ein vielseitiges Blütenangebot zur Verfügung steht,
- Teilbereiche der Vegetation auch den Winter über stehen lassen, damit Eier, Raupen und Puppen darin den Winter überdauern können,
- ein Mosaik an natürlichen Strukturen erhalten und es erweitern um Feldgehölze, Bäume, Hecken, Obstwiesen und Bracheflächen. Diese abschnittsweise pflegen,
- Raupenfutterpflanzen wie Eichen, Weiden, Brombeeren, Himbeeren, Haselsträucher, Brennnesseln, Klee, Ampfer etc. erhalten und anpflanzen,
- Außenbeleuchtungen nachts zwischen 22 und 6 Uhr ausschalten. Alternativ Bewegungsmelder einsetzen oder bernsteingelbe Leuchtmittel mit einer Farbtemperatur von maximal 2.200 Kelvin verwenden, die für Nachtfalter weniger störend sind. Lampen sollten keinesfalls nach oben oder zur Seite strahlen, sondern stets nur ausschließlich den Bereich ausleuchten, für den die Beleuchtung erforderlich ist.
● Im Garten:
Unsere Gärten haben durch ihre kleinräumige Vernetzung und ihren insgesamt erheblichen Flächenanteil in Friesland ein großes Artenschutzpotenzial. Durch eine naturnahe Gartengestaltung können wir zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt beitragen.
Schmetterlinge sind in einem Garten zu Hause, in dem sie in ihren Stadien als Ei, Raupe, Puppe und ausgewachsener Falter ganzjährig ein vielfältiges Pflanzen- und Blütenangebot als Nahrung und einen Unterschlupf zum Überwintern finden. Wir können ihnen helfen, indem wir
- eine blütenreiche Wiese anlegen und diese nur abschnittsweise mähen,
- einen Teilbereich des Rasens ungemäht lassen, so dass sich daraus eine Naturwiese entwickeln kann. Diese jeweils nur ein Mal Ende März auf einer Höhe von 10-15 cm abmähen und das Mahdgut abtragen. Einige Raupen, beispielsweise die des Schachbrettfalters und die der Augenfalter (z.B. Großes Ochsenauge), ernähren sich von Gräsern oder überwintern in hohem Gras,
- Kräuter- und Staudenbeete anlegen. Besonders gut eignen sich Wildstauden und Stauden, die den Wildstauden verwandtschaftlich nahestehen, beispielsweise weiße und rote Lichtnelke, Blutweiderich, Nachtkerzen, Wasserdost, Nelkenwurz, Habichtskraut, Margeriten, Flockenblumen, Disteln, Wilde Möhre, Oreganum, Astern, Lavendel, Staudenphlox, Bartnelke etc.,
- Gehölze wie Brombeeren, Holundersträucher, Himbeer- und weitere Beerensträucher erhalten oder neu anpflanzen und nur abschnittsweise pflegen und dort, wo ausreichend Platz vorhanden ist, Obstbäume, eine Sal- oder Silberweide oder eine Eiche anpflanzen,
- die eine oder andere „wilde Ecke“ im Garten belassen, diese bei Bedarf abschnittsweise pflegen und dort für die Raupen heimische Futterpflanzen wachsen lassen, z.B. Brennnesseln, Wegerich, Löwenzahn, Hornklee, Gundermann etc.,
- Nischen in Schuppen, Carports und Bodenräumen als Überwinterungsplätze anbieten,
- insektenfreundlich gärtnern, das heißt ohne den Einsatz chemischer Pflanzen- und Insektenschutzmittel. In einem naturnahen Garten wird beispielsweise Blattlausbefall auf natürliche Weise durch das Vorkommen von Meisen, Marienkäfern und ihren Larven, den Larven von Florfliegen und Schwebfliegen reguliert,
- Außenbeleuchtungen am Haus und Dekorationsbeleuchtungen im Garten nachts zwischen 22 und 6 Uhr ausschalten. Wo eine Beleuchtung unerlässlich ist, Bewegungsmelder oder bernsteingelbe Leuchtmittel verwenden, die für die Nachtfalter weniger störend sind. Keinesfalls sollten Lampen nach oben oder zur Seite leuchten, sondern stets ausschließlich den Bereich anstrahlen, für den eine Beleuchtung erforderlich ist,
- Schmetterlingen an heißen Sommertagen Wasser in einer flachen Schale anbieten, in die ein paar Steine als Landeplatz gelegt werden.
Weitere Informationen:
- Infoheft „Schmetteringsfreundlicher Garten", NABU Nordrhein-Westfalen
- Gartenpflanzen_fuer_Falter, NABU-Ammersbek, Ammersbek
- Pflanzen für Nachtfalter, Natura DB, Dessau-Roßlau
- Schmetterlingspflanzen, Natura DB, Dessau-Roßlau
- Raupenfutterpflanzen, BUND Rheinland-Pfalz, Mainz
- Ein Garten für Schmetterlinge, NABU-Bundesverband, Berlin
- Speis und Trank für Raupen und Schmetterlinge, NABU-Bundesverband, Berlin
- Anleitung „Eine Wildblumenwiese anlegen", NABU-Bundesverband, Berlin
- Schmetterlinge schützen, BUND Berlin
- Wie helfe ich den Schmetterlingen?, BUND, Berlin
- Mehr Futter für Schmetterlinge! , Deutsche Wildtierstiftung, Hamburg
- Tipps für Biodiversität im Garten, Projekt Naturkieker, Oldenburgische Landschaft, Jever
- Schmetterlingspflanzen, NaturaDB, Dessau-Roßlau
- Pflanzen für Nachtfalter, NaturaDB, Dessau-Roßlau
- Raupen-Futterpflanzen, NaturaDB, Dessau-Roßlau
- Ökologische Bedeutung einzelner Pflanzenarten, NaturaDB, Dessau-Roßlau
Projekt zum Schutz der Dunkelheit im Landkreis Friesland:
- Projekt „Sternenfunkeln über Friesland", Landkreis Friesland, MOBILUM-Mobile Umweltbildung, Jever
● Die heimische Pflanzen- und Tierwelt beobachten, kennenlernen und die Datengrundlage verbessern:
Artenkenntnis ist eine wesentliche Voraussetzung für Artenschutz. Wenn wir die heimischen Pflanzen- und Tierarten, ihre Lebensweise und ihre Vorkommen kennen, können wir sie gezielt fördern, schützen und ihre Bestände langfristig erhalten. Eine umfangreiche Informations- und Datengrundlage über ihre Vorkommen und Bestandsentwicklungen ermöglicht darüber hinaus einen zielgerichteten und effizienten Artenschutz.
Für den Landkreis Friesland stellt das Projekt Naturkieker kostenlos das Naturkieker-Portal und die Naturkieker-App zur Verfügung. Jede eingegebene Beobachtung liefert wertvolle Hinweise auf das natürliche Arteninventar im Landkreis Friesland und trägt dazu bei, die Datenlage kontinuierlich zu verbessern.
Weitere Mitmach-Aktionen:
- Aktion Insektensommer – zähl mit! Eine Stunde Insekten beobachten und zählen, NABU-Bundesverband, Berlin
Wie sind Schmetterlinge geschützt?
Viele Schmetterlingsarten sind durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Der Schutzstatus kann eingesehen werden im Wissenschaftlichen Informationssystem für den internationalen Artenschutz (WISIA), Artenschutzdatenbank des Bundesamtes für Naturschutz, Bonn.
Weitere Informationen:
- Bundesnaturschutzgesetz, § 39 Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen, Bundesministerium der Justiz, Berlin
Ansprechpartner für Fragen rund um den Schmetterlingsschutz im Landkreis Friesland:
- Untere Naturschutzbehörde, Lindenallee 1, 26441 Jever; Jens Eden, E-Mail: j.eden@friesland.de, Tel.: 04461-919-5050; Judith Vossel, E-Mail: j.vossel@friesland.de, Tel: 04461-919-5061.