Rainfarn

Woche 32/2024

Wissenschaftlicher Name Tanacetum vulgare
Plattdeutscher Name Peerknööp, Knoopkruut, Würmkruut, Drusenkrut, Soldatenknööp
Pflanzenfamilie Korbblütler

Schon von weitem sind die Knöpfchen-Blüten des Rainfarns durch ihre leuchtend gelbe Farbe, ihre gehäufte Anordnung in einem doldenrispigen Blütenstand und die beachtliche Wuchshöhe der kräftigen Pflanze von bis zu 1,50 m zu erkennen. Von einer Doldenrispe oder Scheindolde spricht man, da bei dieser Blüte nicht alle Stiele der Blütenköpfchen wie bei einem Regenschirm von einer Stelle ausgehen, sondern an unterschiedlichen Stellen am Stängel ansetzen. Jedes einzelne der Blütenknöpfchen setzt sich aus etwa 100 Röhrenblüten zusammen, die dicht gedrängt im Blütenkörbchen sitzen. Die für viele Korbblütler typischen äußeren Zungenblüten fehlen den Rainfarnblüten. Bei Insekten sind die 1 bis 2 mm langen gelben Blütchen äußerst beliebt, da sie sowohl Nektar als auch Pollen produzieren und leicht zugänglich sind.

Die ausgereiften Blüten des Rainfarns bringen winzigen Früchte mit leicht gezackten Krönchen hervor, die vom Wind und, wenn sie sich im Fell verhaken, über Tiere verbreitet werden. Zusätzlich sorgen unterirdische Ausläufer für eine vegetative Vermehrung.

Unverwechselbar ist Rainfarn an seinem starken aromatischen Duft zu erkennen. Er beruht auf einer Mischung mehrerer, darunter auch giftiger, ätherischer Öle. Seine dunkelgrünen, relativ großen, fiederteiligen Blattspreite erinnern an Farnblätter. Um das Sonnenlicht optimal zu nutzen, richten sie sich zum Sonnenlicht aus, daher wird Rainfarn auch als „Kompasspflanze“ bezeichnet.

Zu entdecken ist Rainfarn an „Rainen“, also an Rändern von Wegen und Äckern, an Ufern und in Ruderalfluren, auf sommerwarmen, nicht zu trockenen nährstoffreichen Böden.

Rainfarn wird vielfältig eingesetzt, ob von Imkern, die den Rauch der getrockneten Pflanze nutzen, um die Bienen zu beruhigen, als Aufguss, um Blattläuse zu vertreiben, in den Schrank gelegt, um Mottenbefall vorzubeugen, oder als dunkelgelbes Färbemittel. Da Rainfarn in allen Pflanzenteilen in unterschiedlichen Mengen giftige Substanzen (!) enthält, ist jedoch ein vorsichtiger Umgang mit der Pflanze geboten. Mittlerweile wird von seiner ehemaligen Nutzung als bedenkliches Mittel gegen Wurmbefall -daher der hochdeutsche Name „Wurmkraut“ und der plattdeutsche Name „Würmkraut“- abgeraten.

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Bedeutung des Rainfarns für die Tierwelt:

Rainfarn ist eine wichtige Nektar- und Pollenquelle sowie Raupenfutterpflanze für eine außerordentlich große Anzahl verschiedenster Insektenarten:

  • Nacht- und Tagfalter, z.B. der Kleine Feuerfalter, das Gemeine Wiesenvögelchen, der Rainfarn-Mönch, der Smaragdspanner und verschiedene Eulenfalter-Arten,
  • Wildbienen, z.B. die Gemeine Löcherbiene, die Rainfarn-Maskenbiene, die Bedornte Mauerbiene sowie mehrere Schmalbienen-, Furchenbienen- und Seidenbienenarten,
  • die auf den Rainfarn spezialisierte Sackträgermotte,
  • die im Stängel lebende Raupe der Palpenmotte,
  • Käferarten z.B. der Rainfarn-Schildkäfer, der Rainfarn-Blattkäfer, der Gefleckte Langrüssler sowie
  • die Rainfarn-Weichwanze.

Nektar- und Pollenpflanze für 21 Wildbienen- und 13 Schmetterlingsarten,

Raupenfutterpflanze für 8 Schmetterlingsarten.

Quellennachweis zur Bedeutung des Rainfarns für die Tierwelt und weitere Informationen: NaturaDB, Wikipedia

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