Beobachtungsmonat Juli: Käfer

Sie können fliegen, buddeln, hüpfen, schwimmen, leben vegetarisch oder räuberisch und sind in fast jedem Lebensraum anzutreffen: Die große Vielfalt unserer heimischen Käfer
Maikäfer und Marienkäfer kennt ein jeder, aber wer hat schon einmal bewusst eine Marienkäfer-Larve, sozusagen das „Marienkäfer-Kind", beobachtet? Wer kennt die Puppe eines Marienkäfers, in der sich, ebenso wie beim Schmetterling, das Wunder einer vollständigen Verwandlung vollzieht, so dass daraus schließlich ein „fertiger" Käfer schlüpft?
Käfer bilden die größte Ordnung der Insekten. Entsprechend groß ist ihre Vielfalt: Sie können rund, länglich, spitz oder kantig sein, auffällig farbig und bunt, sogar schillernd, oder unauffällig und gut getarnt. Sie können winzig klein sein oder so groß wie ein Streichholz wie beispielsweise der Nashornkäfer, der größte Käfer, der in Friesland anzutreffen ist.
Sie können fliegen, schwimmen, laufen, hüpfen oder graben, leben an Land oder im Wasser. Sie sind in den unterschiedlichsten Lebensräumen zu Hause -am Strand, in Dünen, im Moor, in Gewässern, Wiesen, Gehölzen und im Wald, in der offenen Landschaft oder in unseren Gärten-, und haben faszinierende Strategien entwickelt, die ihnen das Überleben sichern. Viele von ihnen führen ihr Leben oder einen Großteil davon vor unseren Augen verborgen.
Ein ganz kleiner unter den heimischen Käfern ist an den Stränden unserer Küste zu Hause: der nur 2-6 mm große Sand-Salzkäfer. Er baut sich zum Schutz vor Wasser und Wind eine 10 cm tiefe Wohnröhre in den Sand und ernährt sich von Algen, die er auf Sandkörnern findet. Das Weibchen gräbt für den Nachwuchs 20-30 Seitenkammern an die Wohnröhre und legt in jede ein Ei, das zum Schutz gegen Schimmel auf einem Stielchen ruht. Sind die Larven geschlüpft, werden sie in den ersten Tagen von ihrer Mutter gefüttert. Den Winter verbringt die Käferfamilie geschützt in tieferen Röhren im Boden.
Die größten Käfer, die im Landkreis Friesland beobachtet werden können, sind der Nashornkäfer (20-40 mm), der Gelbrandkäfer (30-35 mm) und der Maikäfer (22-30 mm). Die artenreichsten Käferfamilien sind die der Rüsselkäfer, Kurzflügelkäfer, Laufkäfer, Blattkäfer, Bockkäfer, Prachtkäfer und der im Wasser lebenden Schwimmkäfer.
Käfer unterstützen uns in vielfältiger Weise. Sie fressen von uns ungeliebte Blattläuse, Schnecken, Schneckeneier und Raupen, bestäuben unzählige Blüten, kümmern sich darum, dass Kothaufen und verstorbene Tiere „entsorgt“ werden, zersetzen Holz und Pflanzenteile, so dass sich daraus nährstoffreicher Humus bilden kann, und dienen ihrerseits insektenfressenden Tieren als eiweißreiche Nahrungsquelle. Es lohnt sich, in den kommenden Wochen einmal näher „hinzukieken“, die kleinen Krabbler bei ihren Aktivitäten zu beobachten und ihnen mit nur wenigen und sehr unkompliziert umzusetzenden Maßnahmen und Hilfestellungen „unter die Flügel“ zu greifen.
Kleine Käferkunde
Der Name „Käfer" beruht vermutlich auf dem Begriff „Kever“, mit dem im 13. Jahrhundert der „Kiefer“ bezeichnet wurde. Er nimmt Bezug auf die knabbernden, kauenden und nagenden Mundwerkzeuge der Käfer. Der wissenschaftliche Name für Käfer lautet „Coleoptera“. Er setzt sich zusammen aus den altgriechischen Worten „koleos", eine Bezeichnung für die Schutzhülle eines Messers oder Schwerts, und „pteron", das bedeutet „Flügel“ und beschreibt anschaulich, wie sich die harten Deckflügel schützend über die zarten Hinterflügel der Käfer legen. Plattdeutsch werden Käfer als „Käver“ und „Tiek“ bezeichnet.
Wie alle Insekten haben Käfer sechs Beine. Ihr Körper ist durch eine feste Hülle aus Chitin, einer festen, zuweilen auch elastischen Substanz, die ihnen als Stützstruktur dient, gut geschützt und kann in die Abschnitte Kopf, Brust und Hinterleib unterteilt werden.
Am Kopf befinden sich die Fühler, mit denen die Käfer nicht nur fühlen und tasten, sondern auch Temperaturen feststellen und äußerst gut Gerüche wahrnehmen können. Die Fühler werden daher „Antennen“ genannt und sind ein wichtiges Merkmal zur Bestimmung der Käferarten. Das Aussehen der Antennen ist sehr vielfältig. So gibt es unter anderem fadenförmige (z.B. beim Laufkäfer), am Ende gekeulte (z.B. beim Rüsselkäfer) und gefächerte (z.B. beim Maikäfer) Antennen. Die Fühler der Bockkäfer sind besonders lang. Da der Geruchssinn zur Suche nach Nahrung und zur Partnerfindung eine äußerst wichtige Rolle spielt, ist er bei den Käfern besonders gut ausgeprägt.
Links und rechts am Kopf sitzen die Facettenaugen. Sie setzen sich aus vielen winzigen Einzelaugen zusammen, deren Eindrücke für den Käfer ein Gesamtbild ergeben. Der Feld-Sandlaufkäfer (er ist etwa 1,5 cm groß) kann beispielsweise auf Entfernungen von bis zu 15 cm sehr gut sehen, dadurch seine Beute, Spinnentiere, kleine Insekten und Schnecken entdecken und sie in raschem Lauf erbeuten. Bei den im Wasser lebenden Taumelkäfern sind beide Augen in eine obere und eine untere Hälfte unterteilt. Dabei liegt eine Hälfte über und eine unter dem Wasserspiegel, so dass der Käfer auf diese Weise gleichzeitig über und unter Wasser sehen kann.
Die markanten Mundwerkzeuge der Käfer setzen sich zusammen aus einem Ober- und Unterkiefer die jeweils aus zwei Kieferpaaren bestehen und einer Unterlippe. Damit können Käfer ihre Nahrung greifen, festhalten, zerschneiden, zerkleinern und zerknabbern. Dabei arbeiten, anders als bei uns Menschen, jeweils die beiden Oberkiefer und die beiden Unterkiefer gegeneinander. Käfer, die flüssige Nahrung aufnehmen, verfügen über einen Saugrüssel.
An den Kopf schließt sich ein meist kräftiges Halsschild an.
Die Deckflügel, das vordere Flügelpaar, bedecken schützend den Hinterleib und die zarten Hinterflügel, die es ihnen ermöglichen, zu fliegen. Um brummend loszufliegen zu können, heben die Käfer ihre Deckflügel an, so dass die beiden hinteren„Flugflügel“ frei liegen und sich bewegen können. Nach dem Flug werden die zarten Hinterflügel wieder unter die Flügeldecken gezogen oder mit den Hinterbeinen daruntergeschoben und dabei kunstvoll zusammengefaltet. Die Deckflügel können glatt, beschuppt, strukturiert oder behaart sein und tragen die für jede Käferart charakteristischen Farben und Muster. Sie sind ein wesentliches Merkmal zur Bestimmung der Käfer.
Die meisten Käfer können fliegen bis auf wenige Arten beispielsweise die Echten Laufkäfer und einige Käfer aus der Familie der Kurzflügelkäfer.
Anders als andere flugaktive Insekten wie etwa Bienen, nutzen Käfer ihre Flügel jedoch nur gelegentlich, unter anderem, um einen neuen Lebensraum oder eine vielversprechende Nahrungsquelle zu erschließen, auf Partnersuche zu gehen, sich vor einer Gefahr in Sicherheit zu bringen oder einen Unterschlupf für den Winter zu suchen. Einige Käfer, wie der Sauerampferkäfer, fliegen weniger als 10 m weit. Gute Flieger wie der Marienkäfer, Gelbrandkäfer oder Bockkäfer sind hingegen in der Lage, auch Entfernungen von 500 m bis zu mehreren Kilometern zurückzulegen.
Die Brust trägt neben den Flügeln auch die drei Beinpaare. Diese sind bei den meisten Käferarten gut entwickeln, um krabbeln und sich dadurch fortbewegen zu können. Bei etlichen Käferarten sind sie perfekt an die Lebensweise in den unterschiedlichen Lebensräumen angepasst. Laufkäfer beispielsweise haben lange Laufbeine, um ihre Beutetiere am Boden suchen und verfolgen zu können. Der Echte Laufkäfer (er ist um die 2-4 cm groß) erreicht dabei einen Aktionsradius von beachtlichen 10-40 m. Die Beine der Mistkäfer haben sich zu Grabebeinen mit breiten, abgeflachten Schienen entwickelt, um Dung als Nahrung für ihren Nachwuchs herbeischaffen und vergraben zu können. Die Beine der Schwimmkäfer sind lange, verbreiterte „Ruder-Beine“. Flohkäfer wie der nur 2-3 mm große Schwarzköpfige Wegerich-Erdfloh haben Sprungbeine, mit denen sie weiter als das 100fache ihrer Körperlänge springen können.
Der Hinterleib der meisten Käfer wird von den Flügeldecken schützend bedeckt. Eine Ausnahme bilden die Kurzflügler, bei denen die Flügeldecken stark verkürzt sind. Droht Gefahr, schützen sie sich, indem sie ihren sehr beweglichen Hinterleib in einer Drohstellung steil nach oben strecken.
Der Käfernachwuchs, die Larven, hat ein völlig anderes Aussehen als die Elterntiere. Käferlarven sind in der Regel an einem meist gut ausgebildeten Kopf mit kräftigen, ausgeprägten Mundwerkzeugen und drei Brustbeinpaaren zu erkennen.
Viele Käferarten verfügen über staunenswerte Fähigkeiten:
Wasserbewohnende Käfer etwa benötigen für ihre Leben im Wasser besondere Anpassungen, um sich mit Sauerstoff zu versorgen. Gelbrandkäfer kommen dazu regelmäßig an die Oberfläche und speichern Luft für ihre Tauchgänge zwischen ihren Deckflügeln und ihrem Hinterleib. Schwimmkäfer nehmen eine Luftblase am Ende ihres Hinterleibs mit unter Wasser. Da die mitgetragene Luft einen starken Auftrieb erzeugt, klammern sich einige Käferarten an Wasserpflanzen und nutzen den Sauerstoff der Luftbläschen, die die Pflanzen abgeben. Viele Schwimmkäfer können außerdem sehr gut fliegen, um einen neuen Lebensraum besiedeln zu können, sollte ihr Gewässer einmal austrocknen.
Einige Käfer können auch Geräusche erzeugen, um miteinander zu kommunizieren, einen Partner oder eine Partnerin anzulocken oder um sich zu verteidigen. Lilienhähnchen zum Beispiel geben zirpende Geräusche von sich, indem sie ihren Körper auf und ab bewegen und dabei geriefte Chitinleisten auf dem Hinterleib gegen die gegen die Flügeldeckenkanten reiben.
Leuchtkäfer haben an der Unterseite ihres Hinterleibes Leuchtorgane, mit denen sie in einem biochemischen Prozess, genannt Biolumineszens, Licht erzeugen können. Je nach Art kommunizieren sie dabei mit spezifischen Leuchtsignalen. Im Landkreis Friesland sind bisher keine Vorkommen von Leuchtkäfern bekannt.
Weitere Informationen:
- Äußerer Bau der Käfer, Digitalefolien, Thomas Seilnacht, Gwatt
- Käfer, Biologie-Seite, München
- Körperbau des Käfers, Kerbtier, Käferfauna Deutschlands, Mannheim
- Heimische Käfer in Niedersachsen - Bilder und Infos, Digital nature, Wunstorf
- Fotogalerie der Käferfauna Deutschlands, Kerbtier.de, Mannheim
- Artenportraits der heimischen Käfer, Naturspaziergang, Braunschweig
- Steckbriefe der heimischen Käfer, Insektenbox, Berlin
- Bestimmungshilfe, Kerbtier, Käferfauna Deutschlands, Mannheim
- Bestimmungsschlüssel für Insekten, NABU Bundesverband, Berlin
- Bestimmungshilfe ausgewählter heimischer Käfer und Wanzen, Tierlexikon, Ludwigshafen
- Bestimmungshilfe für Großlaufkäfer, Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, Laufen
- Klappkarte Käferbestimmungshilfe, NABU-Shop, Schwalmtal
- Bestimmungskarten "Heimische Käfer im Vergleich", Verlag Quelle und Meyer, Wiebelsheim
- Buch „Der Kosmos Käferführer", Verlag Kosmos, Stuttgart
- Buch „Taschenlexikon der Käfer Mitteleuropas", Verlag Quelle und Meyer, Buchbesprechung Waldwissen
Tipps zum Kennenlernen von Pflanzen und Tieren und Hinweise auf Bestimmungs-Apps:
- Pflanzen und Tiere kennenlernen, Projekt „Naturkieker" der Oldenburgischen Landschaft, Jever
Aus dem Leben eines Käfers
Das Leben eines jeden Käfers beginnt in einem winzigen Ei. Die Formenfülle der Käfereier ist äußerst vielgestaltig: Es gibt runde, ovale, walzen-, wurst-, spindel- und kegelförmige Eier. Oft sind sie weiß oder hell, teils auch farbig, häufig gelb oder orange gefärbt. Je nach Art legen die Käferweibchen einige wenige bis zu weit über tausend Eier.
Die Eier werden vom Weibchen einzeln oder in Gruppen auf oder in die Nähe der späteren Futterquelle der Larven gelegt. Je nach Käferart beginnt ein Käferleben somit als Ei unterseits eines Blattes -gut geschützt vor Regen, Sonne und den Blicken möglicher Fressfeinde-, in Totholz, in Dung, in einem toten Tier oder in der Erde. Die Lebenszyklen und die Eiablage sind ebenso vielfältig wie die Familie der Käfer selbst.
- Beispielsweise legt das Weibchen des Haselnussbohrers seine Eier in junge Haselnüsse. Dazu bohrt es mit seinem Rüssel ein Loch in die noch weiche Schale einer unreifen Nuss, dreht sich dann um und legt das Ei mit seiner Legeröhre durch das gebohrte Loch in die schützende Hülle der Nuss. Die heranwachsende Käferlarve ist dort bestens mit Futter versorgt und kann sich gut geschützt entwickeln.
- Das Weibchen des Großen Kolbenwasserkäfers legt seine Eier in eine Gespinsttasche, in der diese wie in einem kleinen Schiffchen auf der Wasseroberfläche treiben.
- Das Weibchen eines sogenannten „Blattrollers“ schneidet mit seinen Mundwerkzeugen ein Laubblatt nach einem ganz speziellen Muster ein, rollt oder faltet es zusammen und legt in diese kunstvoll angefertigte Blatthülle ein Ei. Darin kann sich die Larve entwickeln, gut geschützt und rundum versorgt mit Futter.
Sobald die Käferlarve aus ihrem Ei schlüpft, beginnt für sie eine intensive Zeit des Fressens. Bei näherem Hinsehen lassen sich an ihrem Kopf gut ausgeprägte Mundwerkzeuge zum Knabbern der Nahrung erkennen. Zur Orientierung dienen ihr einfache Punktaugen. Um sich fortzubewegen zu können, besitzen die Larven vieler Käferarten gut entwickelte Laufbeine. Andere haben nur kleine Stummelbeinchen oder gar keine Beine.
Die Nahrung der Larven entspricht bei den meisten Käferarten der ihrer Eltern. So leben die Larven von pflanzenfressenden Blattkäfern vegetarisch. Die Larven räuberisch lebender, aasfressender oder kotverwertender Käfer fressen in den meisten Fällen von den gleichen Nahrungsquellen wie die ausgewachsenen Tiere.
- Die Larve des Marienkäfers ernährt sich, ebenso wie der ausgewachsene Käfer, von Blattläusen. Während ihres Larvenstadiums vertilgt die Larve eines Sechspunkt-Marienkäfers dabei täglich bis zu 30 Blattläuse.
- Die Larve eines Laufkäfers frisst, ganz nach dem Vorbild der Elterntiere, Spinnentiere, Schnecken, Schneckeneier und kleine Insekten und nimmt dabei täglich etwa das Dreifache ihres Eigengewichts auf.
Um Nahrungskonkurrenz zwischen den Larven und ihren Elterntieren zu vermeiden, nutzen die Larven einiger Käferarten andere Nahrungsquellen als die ausgewachsenen Tiere.
- So fressen ausgewachsene Rosenkäfer Pollen, Nektar und Früchte, während ihre Larven in der Erde leben und sich von totem Holz, Falllaub und abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren. Ausgewachsene Bockkäfer leben von Pollen, Blütenteilen oder Baumsäften, während sich ihre Larven überwiegend von abgestorbenem Holz ernähren.
Einige Käferlarven kommen ohne jegliche Wasseraufnahme aus.
- Beispielsweise lebt die Käferlarve des Gemeinen Nagekäfers in trockenem Holz. Um zu überleben, verdaut sie das gefressene Holz mit Hilfe von Bakterien und speichert diese Nahrung als Fett. Bei der Umsetzung des Fettes spaltet sich in einer chemischen Reaktion Wasser ab.
Käferlarven häuten sie sich mehrmals, da ihre Haut nur begrenzt mitwächst, die meisten Arten drei bis vier Mal im Laufe ihres Larvenstadiums.
Je nach Käferart und Lebensweise entwickeln sich die Larven unterschiedlich schnell. Larven, die auf nur kurzzeitig vorhandene Futterquellen wie Blattläuse oder Aas angewiesen sind, benötigen nur einige Tage oder Wochen für ihre Entwicklung. Das Larvenstadium der Marienkäfer zum Beispiel dauert etwas zwei bis drei Wochen. Larven, die hingegen in Holz oder im Boden leben, benötigen für ihre Entwicklung in der Regel einen wesentlich längeren Zeitraum. Die Larve des Maikäfers etwa lebt 3-4 Jahre im Boden, bis sie sich verpuppt.
Dem Larvenstadium folgt die Verpuppung: Dabei bildet sich um den Körper der Larve eine feste Puppenhülle. Die Puppen liegen entweder frei, wie die der Marienkäfer oder sie liegen gut geschützt in einer sogenannten „Puppenwiege“. Das kann beispielsweise ein mit Sandkörnern ausgekleideter Hohlraum in der Erde oder ein mit Bohrmehl ausgekleideter Raum in Holz sein. Die Larven der Schwimmkäfer verlassen das Wasser und verpuppen sich in Erdhöhlen unter Moos, Hölzern oder Steinen.
Ebenso wie wir es von den Schmetterlingen kennen, findet in der Käferpuppe eine faszinierende vollständige Verwandlung statt. Dabei wird der Körper der Larve mit sämtlichen Organen zum Käfer umgebaut. Das Puppenstadium der Marienkäfer dauert rund zwei Wochen, das der Maikäfer vier bis sechs Wochen. Während die Puppen der Marienkäfer offen liegen und beispielsweise an einem Blatt zu finden sind, so dass die Käfer von dort aus nach dem Schlupf umgehend losfliegen können, verbringen Maikäferpuppen die Wintermonate im Boden. Die Käfer schlüpfen im darauffolgenden Frühjahr im Boden und graben sich an die Bodenoberfläche, um dann zu ihrem ersten Flug starten zu können.
Zum Schlupf des Käfers platzt die Puppenhülle auf. Zunächst ist sein Körper noch weich und seine Farben sind hell und nicht vollständig ausgeprägt. Sobald der Panzer ausgehärtet ist und sich die endgültige Färbung herausgebildet hat, kann der Käfer losfliegen und in seinen neuen Lebensabschnitt als ausgewachsener Käfer starten. Nun heißt es für ihn, Futter zu suchen, einen Partner oder eine Partnerin zu finden und Eier zu legen, damit der Kreislauf des Käferlebens von neuem beginnen kann.
Die Weibchen vieler Käferarten senden zur Partnerwahl Duftstoffe aus, die von den Männchen mit ihren Fühlern wahrgenommen werden, so dass sie einander finden können. Andere Käferarten suchen Plätze auf, an denen das Antreffen ihrer Partnerinnen oder Partner zu erwarten ist. Bekanntes Beispiel sind die Prachtkäfer, die sich zur „Brautschau“ auf Blüten treffen.
Viele Käferarten durchlaufen ihren gesamten Lebenszyklus im Laufe eines Jahres. Andere Arten bringen mehrere Generationen pro Jahr hervor und leben entsprechend kürzer. Weitere Arten, etwa der Maikäfer, benötigen für die Entwicklung einer weiteren Generation einen Zeitraum von drei bis vier Jahren. Ein Käferleben endet in der Regel bald nach der Paarung und Eiablage.
Wie überleben Käfer den Winter?
Die kalte Jahreszeit überleben die Käfer, je nach Art, in den unterschiedlichen Stadien als Ei, Larve, Puppe oder ausgewachsener Käfer. Maikäfer beispielsweise überwintern als Ei oder als Larve im Boden. Marienkäfer suchen sich als ausgewachsene Käfer in Gruppen ein gut geschütztes Plätzchen in oder an Gebäuden, in Mauerritzen, Hohlräumen oder an Fenstern oder sie verkriechen sich in einem Laubhaufen, in dichten Grasbüscheln, einem verblühten Staudenblütenstand oder unter Baumrinde. Dort fallen sie in eine Kältestarre. Dabei schützt sie körpereigenes Glycerin, ein Alkohol, als „Frostschutzmittel“ vor kalten Temperaturen.
Wie schützen sich die kleinen Krabbler vor Feinden?
Um sich vor natürlichen Feinden wie Vögeln, Igeln, Spitzmäusen, Maulwürfen, Fledermäusen und auch parasitierenden Schlupfwespen, Viren oder Bakterien zu schützen, haben Käfer unterschiedliche Methoden entwickelt:
Tarnen: Viele Käfer haben eine ihrem Lebensraum angepasste Färbung, sind dadurch gut getarnt und nur schwer zu entdecken. Die Larven der Schildkäfer bedecken sich zusätzlich mit Staub und Erde, um nicht aufzufallen.
Stinken: Einige Käfer sondern zur Abwehr übelriechende Substanzen ab. Ein bekanntes Beispiel dafür sind die Marienkäfer, die eine gelbe, unangenehm riechende Flüssigkeit absondern, wenn sie sich bedroht fühlen.
Warnen: Die Botschaft intensiv farbig-bunt gefärbter Käfer lautet „Achtung, ich bin giftig oder ungenießbar“. Sie signalisieren potentiellen Feinden damit, dass sie giftig sind oder unangenehm schmecken. Auch diese Taktik nutzen Marienkäfer, deren gelbe Abwehrflüssigkeit nicht nur unangenehm riecht, sondern zudem bitter schmeckt.
Tot stellen: Die auffällig rot gefärbten Lilienhähnchen lassen sich bei Gefahr mit dem Rücken nach unten auf den Boden fallen und verharren dort regungslos. Dabei zeigt ihre schwarze Unterseite nach oben, so dass sie auf dem schwarzen Erdboden gut getarnt sind.
Beißen: Eine weitere Methode der Abwehr in Notfällen besteht im Zwicken und Beißen mit den Mundwerkzeugen.
Weghüpfen: Flohkäfer bringen sich mit einem Sprung, mit dem sie über das 100fache ihrer Körperlänge zurücklegen können, in Sicherheit. Schnellkäfer besitzen einen Mechanismus, der es ihnen ermöglicht, wie eine gespannte Feder loszuschnellen. Dieser Sprung erschreckt nicht nur Angreifer, sondern hilft ihnen auch dabei, wieder auf die Beine zu kommen, sollten sie einmal auf dem Rücken liegen.
Weitere Informationen:
- Filmbeitrag „Sachgeschichte mit der Maus: Löcher in der Nuss", Westdeutscher Rundfunk Köln, Köln
Was steht auf dem Speiseplan der Käfer und ihrer Larven?
Das Nahrungsspektrum der Käfer ist breit gefächert:
Viele Käferarten ernähren sich "vegetarisch" von Blättern, Wurzeln, Holz und Rinde, Knospen und Früchten. Käfer aus den Familien der Prachtkäfer, Weichkäfer, Bockkäfer und Glanzkäfer fressen Pollen und Nektar und können während der Sommerzeit häufig bei ihrer Nahrungssuche auf Blüten beobachten werden.
Andere Käferarten
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leben räuberisch von anderen Insekten wie die Marienkäfer und die Laufkäfer. Ein ausgewachsener Siebenpunkt-Marienkäfer frisst 50 bis 100 Läuse an einem Tag. Laufkäfer erbeuten bei ihrer Jagd am Boden kleine Spinnentiere, Insekten, Würmer, Raupen und Schnecken,
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ernähren sich von Kot, wie die Mistkäfer,
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leben von gestorbenen Kleintieren, wie die Totengräber, und sorgen dafür, dass die darin enthaltenen Stoffe dem Nahrungsnetz wieder zur Verfügung stehen,
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leben von Pilzen, die sie sogar selbst züchten, beispielsweise die Waldgärtner oder
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ernähren sich von Leder, Federn oder Haaren wie die Speckkäfer.
Bei den meisten Käferarten sind die Nahrungsquellen der Larven und der ausgewachsenen Tiere identisch. So leben die Larven von pflanzenfressenden Blattkäfern ebenso wie ihre Elterntiere vegetarisch. Die Larven räuberisch lebender, aasfressender oder kotverwertender Käfer ernähren sich von den gleichen Nahrungsquellen wie ihre Elterntiere:
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Die vegetarisch lebenden Larven des Maikäfers leben im Boden und ernähren sich von Pflanzenwurzeln. Als flugfähige Käfer fressen sie die jungen Blätter von Gehölzen, vorzugsweise von Buchen,
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Larven der Laufkäfer erbeuten bei ihrer lauffreudigen Jagd am Boden ebenso wie die ausgewachsenen Käfer, kleine Spinnentiere, Insekten, Raupen und Schnecken,
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Larven der Marienkäfer fressen wie ihre Elterntiere Blattläuse -die Larve eines Siebenpunkt-Marienkäfers frisst bis zu 30 Blattläuse am Tag.
Ein Friesland ohne Käfer? - Ökologische Bedeutung der Käfer
Käfer und ihre Larven erfüllen wichtige Funktionen im Naturhaushalt:
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Käfer sind in allen Stadien, ob als Ei, Larve, Puppe oder ausgewachsener Käfer eine unverzichtbare Nahrungsquelle für Vögel und deren Küken, für Igel, Spitzmäuse, Amphibien, Reptilien, Fledermäuse und weitere insektenfressende Tiere. Schwimmkäfer sind eine unentbehrliche Nahrungsgrundlage für im Wasser lebende Tiere wie Libellenlarven, Fische usw.,
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im Holz lebende Käferlarven schaffen die Voraussetzung dafür, dass weitere Insekten, Pilze, Bakterien etc. Zugang zum Holzinneren bekommen und es zersetzen, so dass dessen organische Bestandteile wieder in den natürlichen Kreislauf einfließen können,
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die Bohrlöcher der Käferlarven finden eine weitere Verwendung beispielsweise für Wildbienen, die darin ihre Brutzellen anlegen,
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Käfer verwerten Kot, Aas und tote Tiere und sorgen dafür, dass die darin enthaltenen Stoffe dem Nahrungsnetz wieder zur Verfügung stehen. Sie gewährleisten dadurch den Fluss von Energie und Nährstoffen und die Fruchtbarkeit des Bodens,
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Käfer etlicher Arten (etwa 20%) bestäuben Blütenpflanzen und tragen dadurch zur Vermehrung von Pflanzen und zur Entstehung von Früchten bei,
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räuberische Arten vertilgen Läuse, Raupen, Schnecken, Schneckeneier usw. und regulieren dadurch den Bestand anderer Insektenarten. Sie spielen eine wichtige Rolle für den Erhalt des natürlichen Gleichgewichts in den Biotopen und bei der Reduzierung der bei uns Menschen ungeliebten Insekten und Schnecken,
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einige Arten, so die Laufkäferarten, sind aufgrund ihrer spezifischen Ansprüche eng an ihren Lebensraum und sind somit eng an bestimmte Lebensraumbedingungen gebunden. Sie erfüllen damit eine wichtige Funktion als sogenannte Bioindikatoren, also als Anzeiger für einen intakten oder gestörten Zustand unserer heimischen Ökosysteme. Das Fehlen oder Vorhandensein dieser Käferarten weist somit auf ökologische Veränderungen hin.
Die wesentliche Ursache für die Gefährdung für Käfer ist der Verlust ihrer Lebensräume. Dazu zählt sowohl die direkte Biotopzerstörung, also die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume, als auch die Veränderung und Intensivierung von Flächennutzungen und Pflegemaßnahmen in unseren Wäldern, in der offenen Landschaft, in Gehölzbeständen, an Straßen- und Wegrändern, an Feldrainen sowie in unseren Gärten. Für die im Wasser lebenden Käferarten ist die Qualität unserer heimischen Gewässer maßgeblich.
Auf etliche nachtaktive Käferarten, seien es Maikäfer, Junikäfer, Kugelkäfer, Schwarzkäfer, Dickmaulrüssler, viele Laufkäferarten und ebenso auf die nachtaktiven Larven zahlreicher Käferarten, wirkt sich die zunehmende Lichtverschmutzung negativ aus.
In Gesamtdeutschland sind rund 6.500 Käferarten bekannt.
In Niedersachsen werden die Laufkäfer, Sandlaufkäfer und Wasserkäfer in der Roten Liste erfasst:
- Von den 403 in Niedersachsen beheimateten Laufkäfer- und Sandlaufkäferarten gelten 50 % als gefährdet, 4 % stehen auf der Vorwarnliste (Stand Rote Liste 2002),
- von den 327 in Niedersachsen nachgewiesenen Wasserkäferarten gelten 54 % als gefährdet (Stand Rote Liste 1996).
Insgesamt gilt in Niedersachsen die Hälfte aller Insektenarten als gefährdet. Hinzu kommt eine erheblichen Verringerung der Individuenzahl (u.a. erforscht in der "Krefelder Studie"). Die negativen Folgen dieser Entwicklung für die Ökosysteme, in die die Insekten eingebunden sind und in denen sie unverzichtbare Funktionen erfüllen, können nur vermutet werden und sind bisher nicht absehbar.
Weitere Informationen:
- Rote Liste der Sandlaufkäfer und Laufkäfer Niedersachsens, NLWKN, Hannover
- Rote Liste der Wasserkäfer Niedersachsens, NLWKN, Hannover
- Neue bundesweite Rote Liste: Mehr als ein Viertel der Insekten-Arten bestandsgefährdet, Rote-Liste-Zentrum, Bonn
- Insektensterben in Deutschland: Abwärts im Trend, Heinrich Böll Stiftung, Berlin
- Fragen und Antworten zum Insektensterben, NABU Berlin
- Interdisziplinären Studie der Harvard-University: Folgen des Insektensterbens für die Gesundheit der Menschen, Süddeutsche Zeitung, München
- Darum ist das Insektensterben ein echtes Problem, Quarks, Westdeutscher Rundfunk Köln, Köln
- Das Stille Sterben der Insekten, WWF, Berlin
- Welche Folgen hat das Insektensterben für unser Ökosystem? Forschung am Helmholtz-Zentrum Bad Lauchstädt, Rundfunkbeitrag des Bayrischen Rundfunks, München
- Rundfunkbeitrag „Käfer - unverzichtbar für die Natur", Bayrischer Rundfunk, München
Was können wir tun?
Käfer und ihre Larven besiedeln außerordentlich viele Biotope. Die meisten von ihnen sind in einem Umkreis von nur wenigen bis um die einhundert Meter unterwegs. Daher sind sie in einer vielfältigen, artenreichen Landschaft mit einem möglichst kleinräumigen Mosaik natürlicher Strukturen zu Hause.
● In der offenen Landschaft, an Straßen- und Wegrändern, an Feldrainen, auf öffentlichen Grünflächen, Grünflächen von Gewerbebetrieben usw.:
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Naturnahe, artenreiche, reichblühende Weg- und Straßenränder, Feldraine, öffentliche Grünflächen und Gewerbeflächen erhalten und/oder entwickeln und diese abschnittsweise und zum Schutz der Laufkäfer in einer Höhe von über 10-15 cm mähen,
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Teilbereiche der Vegetation auch den Winter über stehen lassen, damit Eier, Larven, Puppen und Käfer darin die kalte Jahreszeit überdauern können,
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ein Mosaik an natürlichen Strukturen erhalten und/oder es um Feldgehölze, Bäume, Hecken, Obstwiesen und Bracheflächen erweitern. Diese abschnittsweise pflegen,
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bei Gehölzschnitten stets etwas Altholz vor Ort ablegen, so dass es von Käfernlarven besiedelt werden kann,
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abgestorbene Bäume komplett oder zu einem Teil als „Habitatbäume“ stehen lassen; sie dienen Käfern und ihren Larven als Lebensraum,
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im Herbst anfallendes Laub den Winter über in Haufen als Überwinterungsmöglichkeit für Käfer in all ihren Entwicklungsstadien liegen lassen und erst im Frühling an den ersten warmen Tagen entfernen,
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die Qualität der heimischen Gewässer als Lebensraum für wasserbewohnende Käfer verbessern, unter anderem durch die Entwicklung natürlicher Gewässerrandstreifen,
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Außenbeleuchtungen nachts zwischen 22 und 6 Uhr ausschalten. Alternativ Bewegungsmelder einsetzen oder bernsteingelbe Leuchtmittel mit einer Farbtemperatur von maximal 2.200 Kelvin verwenden, die für nachtaktive Käfer weniger störend sind. Lampen sollten keinesfalls nach oben oder zur Seite strahlen, sondern stets nur ausschließlich den Bereich ausleuchten, für den die Beleuchtung erforderlich ist.
● Im Garten:
Unsere Gärten haben durch ihre kleinräumige Vernetzung und ihren insgesamt betrachtet erheblichen Flächenanteil ein großes Artenschutzpotenzial. Durch eine naturnahe Gartengestaltung können wir zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt beitragen.
Käfer sind in einem Garten zu Hause, in dem sie in ihren Stadien als Ei, Larve, Puppe und als ausgewachsener Käfer Nahrung, Schutz und Überwinterungsmöglichkeiten finden. Wir können ihnen helfen, indem wir
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eine bunte Vielfalt heimischer Gehölze erhalten oder neu anpflanzen und abschnittsweise pflegen; dort, wo ausreichend Platz vorhanden ist, Obstbäume, einen heimischen Baum, beispielsweise eine Sal- oder Silberweide, Eiche oder Birke anpflanzen,
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alte Baumstämme und Äste in einer ruhigen Gartenecke ablegen, so dass sie von Käfern und ihren Larven besiedelt und im Laufe der Zeit von ihnen zersetzt werden können,
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einen Teilbereich des Rasens ungemäht lassen, so dass sich daraus eine Naturwiese entwickeln kann. Laufkäfer finden darin ein Zuhause und Marienkäfer überwintern im schützenden Dickicht der Gräser. Die Wiese jeweils Ende März auf einer Höhe von 10-15 cm abmähen und das Mahdgut abtragen,
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eine Blumenwiese mit heimischen Blumenarten anlegen,
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abwechslungsreiche Kräuter- und Staudenbeete anlegen, ergänzt um Steinhaufen oder einer Trockensteinmauer als Unterschlupfmöglichkeit,
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die eine oder andere „wilde Ecke“ im Garten belassen und bei Bedarf sporadisch und abschnittsweise pflegen,
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im Herbst Laubhaufen als Überwinterungsmöglichkeit anbieten, zum Beispiel für Marienkäfer. Dazu das Laub zusammenharken und erst Ende März an den ersten warmen Frühlingstagen auf den Kompost geben,
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für wasserbewohnende Käferarten einen Teich anlegen, alternativ bei wenig Platz einen Bottich, Kübel oder einer Wanne als Mini-Teich einrichten,
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Nischen in Schuppen, Carports und Bodenräumen etc. als Überwinterungsplätze anbieten,
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insektenfreundlich gärtnern, das heißt ohne den Einsatz chemischer Pflanzen- und Insektenschutzmittel. In einem naturnahen Garten wird beispielsweise Blattlausbefall durch das Vorkommen von Meisen und anderen Vögeln, Marienkäfern und deren Larven sowie den Larven von Flor- und Schwebfliegen auf natürliche Weise reguliert und reduziert,
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Außenbeleuchtungen am Haus und Dekorationsbeleuchtungen im Garten nachts zwischen 22 und 6 Uhr ausschalten. Wo eine Beleuchtung unerlässlich ist, Bewegungsmelder oder bernsteingelbe Leuchtmittel verwenden, die für nachtaktive Käfer weniger störend sind. Keinesfalls sollten Lampen nach oben oder zur Seite leuchten, sondern stets ausschließlich den Bereich anstrahlen, für den eine Beleuchtung erforderlich ist.
Weitere Informationen:
- Förderung der Biodiversität im Garten, Naturkieker der Oldenburgischen Landschaft, Oldenburg
- So unterstützen Sie hilfreiche Käfer, Stiftung Naturschutz Berlin, Berlin
- Anleitung "Eine Wildblumenwiese anlegen", NABU-Bundesverband, Berlin
- Anleitung "Miniteich anlegen für Insekten", NABU-Bundesverband, Berlin
- Giftfrei gärtnern – NABU, NABU Bundesverband, Berlin
- Fünf Tipps gegen Blattläuse - NABU, NABU Bundesverband, Berlin
- Blattläuse: Was tun gegen unbeliebte Gartenbesucher, Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau
- Blattläuse an den Rosen? Am besten nichts tun -ARD-Buffet, SWR-Fernsehen, ARD, Stuttgart
- Lichtverschmutzung - Ursache des Insektenrückgangs? -Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung, Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, Laufen
- Ökologische Bedeutung einzelner Pflanzenarten, NaturaDB, Dessau-Roßlau
Projekt zum Schutz der Dunkelheit im Landkreis Friesland:
- Projekt „Sternenfunkeln über Friesland", Landkreis Friesland, MOBILUM-Mobile Umweltbildung, Jever
● Die heimische Pflanzen- und Tierwelt beobachten, kennenlernen und die Datengrundlage verbessern:
Artenkenntnis ist eine wesentliche Voraussetzung für Artenschutz. Wenn wir die heimischen Pflanzen- und Tierarten, ihre Lebensweise und ihre Vorkommen kennen, können wir sie gezielt fördern, schützen und ihre Bestände langfristig erhalten. Darüber hinaus ermöglichen umfassende Informationen und Daten über Vorkommen und Bestandsentwicklungen einen zielgerichteten und effizienten Artenschutz.
Für den Landkreis Friesland stellt das Projekt Naturkieker kostenlos das Naturkieker-Portal und die Naturkieker-App zur Verfügung. Jede eingegebene Beobachtung liefert wertvolle Hinweise auf das natürliche Arteninventar im Landkreis Friesland und trägt dazu bei, die Datenlage kontinuierlich zu verbessern.
Weitere Mitmach-Aktionen:
- Aktion Insektensommer – zähl mit! Eine Stunde Insekten beobachten und zählen, NABU-Bundesverband, Berlin
Wie sind Käfer geschützt?
Viele Käferarten sind durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. Ihr Schutzstatus kann eingesehen werden im Wissenschaftlichen Informationssystem für den internationalen Artenschutz (WISIA), Artenschutzdatenbank des Bundesamtes für Naturschutz, Bonn.
Weitere Informationen:
- Bundesnaturschutzgesetz, § 39 Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen, Bundesministerium der Justiz, Berlin
Ansprechpartner für Fragen rund um den Käferschutz im Landkreis Friesland:
- Untere Naturschutzbehörde, Lindenallee 1, 26441 Jever; Jens Eden, E-Mail: j.eden@friesland.de, Tel.: 04461-919-5050; Judith Vossel, E-Mail: j.vossel@friesland.de, Tel: 04461-919-5061.