Wiesenkerbel
Woche 18/2024
Wissenschaftlicher Name | Anthriscus sylvestris |
Plattdeutscher Name | Hingstweed, Karvel, Düllkruut |
Pflanzenfamilie | Doldenblütler |
Bekannte Vertreter der Pflanzenfamilie der Doldenblütler wie die Möhre und der Dill sind in unseren Gärten als Gemüse und Gewürz geschätzt. Sie sind an ihrer typischen Blütenform zu erkennen: Viele winzig kleine Einzelblütchen stehen in der sogenannten Dolde nebeneinander wie in einem Schirm. Bei vielen Doldenblütlern setzen sich mehrere kleine Einzeldolden („Döldchen“) wiederum zu einer großen Dolde zusammen, die dann „Doppeldolde“ genannt wird. Die kleinen Einzelblüten besitzen fünf Blütenblätter und fünf Staubblätter. Die Blätter der Doldenblütler sind einfach oder mehrfach gefiedert, ihre Stängel sind in der Regel hohl.
Wiesenkerbel ist der erste Doldenblütler, der im Jahr zu blühen beginnt. Seine winzigen weißen Blüten tragen 5 Kronblätter, die am Rand gekerbt sind. Acht bis fünfzehn kleine Döldchen bilden eine große Doppeldolde, die trotz der geringen Größe der Einzelblüten den Wiesenkerbel im Frühjahr mit seinen großen weißen Schirmen auffällig macht.
Die Blüten des Wiesenkerbels sind wahre Magneten für Insekten: Für sie lässt es sich auf der Blüte leicht landen und Nektar und Pollen sind in den Blütchen auch mit kurzen Saugrüsseln leicht erreichbar. Wildbienen, Käfer, Schwebfliegen und Schmetterlinge finden sich daher in großer Anzahl als eifrige Blütenbesucher ein.
Nicht nur die Blüten des Wiesenkerbels sind bei der Tierwelt begehrt. Auch die Laubblätter sind eine bedeutende Nahrungsquelle, beispielsweise für die Raupen des Schwalbenschwanzes, mehrerer Eulenfalter und für den Wiesenkerbel-Blattkäfer. Die Samen, die sich an den ausgeblühten Dolden entwickeln, werden von Vogelwelt als energiereiches Futter geschätzt und von den Samenständen genascht.
Durch seine beachtliche Wuchshöhe von 60-150 cm ist Wiesenkerbel weithin zu erkennen. Seine Laubblätter haben einen dreieckigen Umriss und sind 2- bis 3-fach gefiedert. Das heißt, die von der Hauptrippe abgehenden Teilblätter (1-ach gefiedert) verzweigen sich ein zweites Mal (2-fach gefiedert) und ein drittes Mal (3-fach gefiedert). Der kräftige, hohle Stängel ist gefurcht und fein behaart.
Wiesenkerbel ist mehrjährig. Er wächst an Gebüsch-, Wald- und Wiesenrändern, an Straßen und Wegrändern und in Hochstaudenfluren an sonnigen und halbschattigen Standorten auf frischen, nährstoffreichen Böden.
Bedeutung des Wiesenkerbels für die Tierwelt:
Wiesenkerbel ist durch seine lange Blütezeit von Anfang Mai bis Ende Juli und die in den Doldenblüten leichte Erreichbarkeit von Nektar und Pollen eine wichtige Nektar- und Pollenpflanze für zahlreiche Insektenarten. Außerdem ist er eine bedeutende Nahrungspflanze für Raupen unter anderem des Schwalbenschwanzes und für den Wiesenkerbel-Blattkäfer.
Nektar- und Pollenpflanze für 24 Wildbienen- und 5 Schmetterlingsarten,
Raupenfutterpflanze für 4 Schmetterlingsarten,
Nahrungspflanze für Vögel, die die reifen Samen fressen.