März: Weidenbäume und Weidensträucher

Monat März/2024

Unsere wichtigsten Schmetterlings- und Wildbienengehölze

Von der Eiche ist bekannt, dass sie etwa 500 Insektenarten beherbergt. Weiden stehen ihr in der Bedeutung für die Insektenwelt in nichts nach und gehören zu den unentbehrlichen Gehölzen für unsere heimische Schmetterlings- und Wildbienenfauna. Mit ihren blühenden Weidenkätzchen versorgen sie im Frühling als eine der ersten Frühtrachtpflanzen unzählige Wildbienen und Schmetterlinge mit Nektar und Pollen. Später knabbern die Raupen von 200 Schmetterlingsarten und viele Käferarten an ihren Blättern.

Darüber hinaus überraschen Weiden mit weiteren staunenswerten Eigenschaften: Sie sind zweihäusig, das heißt, es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Weiden können sich sowohl durch Samen vermehren, die zudem zu den Kleinsten der heimischen Gehölze gehören und sich äußerst schnell entwickeln, als auch durch die Bewurzelung abgebrochener Zweige. Sie sind als Pioniergehölze außerordentlich wuchsfreudig. Ihre Rinde enthält den schmerzlindernden und fiebersenkenden Wirkstoff Salicin, der als Grundlage für das bekannte Schmerzmittel Aspirin genutzt wird. Und ihre Zweige sind so biegsam, dass sich daraus Körbe, Beeteinfassungen und Weidentipis flechten lassen.

Der Biegsamkeit ihrer Zweige verdankt sie ihren Namen: „Weide“ beruht auf dem althochdeutschen Wort „wida“ und bedeutet „die Biegsame“. Plattdeutsch wird die Weide "Wilge, Wilg, Wied, Wichelboom, Wickelboom oder Weenboom" genannt.

 

Kleine Weidenkunde

 

In der Natur wachsen Weidenbäume und -sträucher vorzugsweise an oder in der Nähe von Gewässern. Anderen Bäumen und Sträuchern sind sie als Pioniergehölze durch ihre hohe Wachstumsgeschwindigkeit zunächst überlegen. Da sie einen recht großen Lichtbedarf haben und nur ein mittleres Alter von etwa 50 Jahren erreichen, können sie sich in Wäldern langfristig nicht etablieren. Jedoch sind sie durch ihr schnelles Wachstum, ihr ausgeprägtes Wurzelsystem, ihre Regenerationsfähigkeit, die sogar abgebrochene Zweige Wurzeln schlagen lässt, und ihre weitere Vermehrungsweise über Samen ideal angepasst an die dynamischen Lebensräume der Gewässer. Weiden werden daher bevorzugt als Erosionsschutz angepflanzt.

Erkennungsmerkmale:

  • Biegsame Zweige mit einer glatten Rinde, die manchmal flaumig behaart ist,
  • typische Knospen, die aus einer einzigen eiförmigen Knospenschuppe bestehen und aussehen wie eine kleine Kapuze,
  • sommergrüne Blätter, die einfach, also ungeteilt sind (einige Arten haben kleine Nebenblätter) und sich erst nach der Blütezeit vollständig entwickeln,
  • die typischen Weidenkätzchen: Die silbrig-behaarten pelzigen Weidenkätzchen sind die männlichen Blütenstände. Bei ihrem Aufblühen erscheinen die auffälligen gelben Staubbeutel. Die weiblichen Blütenstände haben eine ähnliche Form, sind jedoch durch ihre grünen Einzelblüten unauffälliger. Bei näherem Hinsehen sind die Stempel zu erkennen. Aus den bestäubten weiblichen Blütenständen entwickeln sich Kapselfrüchte, die nach der Samenreife aufspringen und eine weiße Samenwolle freigeben. Diese wird vom Wind über große Entfernungen verbreitet.

 

Hilfen zum Bestimmen von Weidenarten:

 

Tipps zum Kennenlernen von Pflanzen und Tieren und Hinweise auf Bestimmungs-Apps:

 

In der Natur sind in Niedersachsen folgende 17 beheimatete Arten zu finden:

Name hochdeutsch Name botanisch Name plattdeutsch

Balsam-Weide

Salix pyrifolia

 

Bruch-Weide

Salix fragilis

 

Glanz-Weide

Salix lucida

 

Grau-Weide

Salix cinerea

 

Herzblättrige Weide

Salix eriocephala

 

Korb-Weide

Salix viminalis

Körfwilg, Körfwilge, Körvween

Kriech-Weide

Salix repens

Kruupwilge, Quälwied, Will Wilge, Lüttje Wilge

Lorbeer-Weide

Salix pentandra

 

Mandel-Weide

Salix triandra

Waterwilg

Ohr-Weide

Salix aurita

 

Purpur-Weide

Salix purpurea

 

Reif-Weide

Salix daphnoides

 

Sal-Weide

Salix caprea

Saalwien, Wiern

Schwarzwerdende Weide

Salix myrsinifolia

 

Silber-Weide

Salix alba

Sülverwilg, Sülverween

Spitzblättrige Weide

Salix acutifolia

 

Zweifarbige Weide

Salix bicolor

 

 

Zwei bekannte Vertreter der Weiden im Landkreis Friesland im Portrait

 

● Die Salweide (Salix caprea), eine Strauch- oder Baumweide

Name: Der hochdeutsche Name „Sal“ beruht vermutlich auf dem altdeutschen Begriff „salaha“, für „grau“ oder „dunkel“ und bezieht sich auf die recht dunkle Oberfläche der Blätter. Der botanische Artenname „caprea“ stammt aus dem Lateinischen, bedeutet „wilde Ziege, Reh“ und verweist auf die Bedeutung der Salweide als Futterpflanze.

Höhe: 3-6 m (Strauch oder Kleinbaum)

Standort: Die Salweide wächst auf frischen, nährstoffreichen Böden von Brachflächen und Kahlschlägen und gedeiht an sonnigen und halbschattigen Standorten. Im Gegensatz zu den meisten Weidenarten verträgt sie auch trockenere Böden. Gemeinsam mit weiteren Pioniergehölzen z.B. der Birke, leitet sie die erste Phase einer natürlichen Waldentwicklung ein.

Bedeutung der Salweide für die Tierwelt: Salweiden sind unverzichtbare Schmetterlings- und Wildbienenpflanzen:

  • Vom Nektar und von den Pollen ihrer Weidenkätzchen ernähren sich 41 Wildbienenarten, darunter 10 spezialisierte Arten, die auf die blühenden Weidenkätzchen als Nahrungsquelle angewiesen sind sowie
  • 30 Schmetterlingsarten.
  • Ihre Blätter dienen den Raupen von 198 Schmetterlingsarten als Futter, davon sind 49 auf Weiden spezialisiert und somit auf ihr Vorkommen angewiesen, sowie
  • vielen Käferarten, darunter ebenfalls spezialisierte Arten wie der Weidenblattkäfer.

Weitere Informationen zur Salweide:

 

● Die Silberweide (Salix alba), eine Baum-Weide

Name: Sowohl der hochdeutsche Name „Silberweide" als auch der botanische Artenname „alba“ beziehen sich auf die unterseits weiß-silbrigen Blätter. „Alba“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „weiß“.

Höhe: 15-25 m

Standort: Die Silberweide wächst in der freien Landschaft an Ufern und Gräben auf feuchten und zeitweise überschwemmten Böden, an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Mit ihrem breitflächigen und wuchskräftigen Wurzelsystem kann sie Erosion einschränken und trägt dadurch gemeinsam mit anderen Pflanzenarten der sogenannten Weichholzaue dazu bei, Ufer zu stabilisieren und somit Hochwasserereignisse zu mildern.

Silberweiden können 100, selten bis zu 200 Jahre alt werden und einen Stammdurchmesser von gut einem Meter erreichen.

Markant sind ihre rötlich-braunen, manchmal gelblichen und sehr biegsamen jungen Zweige. Ein weiteres typisches Erkennungsmerkmal sind die 5-12 cm langen, schmal lanzettlichen Blätter mit einer dicht befilzten hellen Unterseite, die im Licht silbrig-weiß erscheint.

Bedeutung der Silberweide für die Tierwelt:

  • Vom Nektar und von den Pollen ihrer Weidenkätzchen ernähren sich 33 Wildbienenarten, darunter 10 spezialisierte Arten, die auf die blühenden Weidenkätzchen als Nahrungsquelle angewiesen sind (Graue Lockensandbiene, Frühe Lockensandbiene, Rotschienen-Sandbiene, Große Weiden-Sandbiene, Rotbauch-Sandbiene, Senf-Blauschillersandbiene, Dunkle Lockensandbiene, Rotbeinige Lockensandbiene, Auen-Lockensandbiene und Samt-Sandbiene) sowie
  • 18 Schmetterlingsarten.
  • Ihre Blätter dienen den Raupen von 151 Schmetterlingsarten als Futter, davon sind 33 auf Weiden spezialisiert und somit auf ihr Vorkommen angewiesen (u.a. Dunkelgraue Herbsteule, Weidenkarmin, Rotes Ordensband, Weiden-Kahneulchen, Weidenbusch-Blatteule, Pappelschwärmer, Weiden-Pappel-Rindeneule, Palpen-Zahnspinner, Zackeneule, Salweiden-Glasflügler, Rotbauchiger Weiden-Glasflügler) sowie
  • viele Käferarten, darunter ebenfalls spezialisierte Arten.

Weitere Informationen zur Silberweide:

 

Aus dem Leben einer Weide

 

Das Leben einer jeden Weide beginnt entweder mit der Keimung eines winzigen Samenkorns, das durch den Wind an eine passende Stelle mit feuchtem, sonnenbeschienenem Rohboden getragen wird. Oder es bildet ein abgebrochener Zweig an einer geeigneten feuchten Stelle Wurzeln und einen Trieb, aus dem sich eine Jungpflanze entwickelt.

Die winzigen Samen der Weiden gehören mit einer Größe von nur 1-1,5 mm Länge und 0,2 mm Breite zu den kleinsten Samen der heimischen Gehölze. Sie haben weiße Schirm- oder Haaranhänge und werden als watteweiche Samen-Wolle vom Wind über weite Strecken davongetragen. Auf diese Weise können sie vegetationslose Flächen, die durch Überschwemmung, Waldbrand oder Bodenerosion entstanden sind, besiedeln.

Gelangt ein Samenkorn auf feuchten, offenen Boden, keimt es innerhalb von 24 Stunden. Das zarte Weidenpflänzchen ist aufgrund der winzigen Größe des Samenkorns nur sehr notdürftig mit Vorratsstoffen für die Keimung ausgestattet. Daher ist es zunächst recht anfällig gegenüber Austrocknung und Licht- und Nährstoffkonkurrenz durch andere Pflanzen. Hat die junge Weidenpflanze jedoch erst einmal Fuß gefasst, kann sie im ersten Jahr eine Höhe von 0,3 bis 1 m erreichen.

Ab dem 4. Jahr bildet sie ihre ersten Blütenstände, die Weidenkätzchen. Der Name „Kätzchen“ beschreibt sehr anschaulich die samtweichen, flauschig-glänzenden Blütenstände, die an das seidige Fell junger Kätzchen erinnern. Der Pelz schützt die Blüten an kalten Frühlingstagen vor den häufig noch niedrigen Temperaturen.

Die Kätzchen der männlichen Weiden entfalten beim Aufblühen hunderte leuchtendgelbe, eiweißreiche Pollen.

Die Kätzchen weiblicher Pflanzen haben eine ähnlich ährenartige Form, sind jedoch unauffälliger grün gefärbt. Aus der Nähe betrachtet sind in ihren vielen kleinen Einzelblüten keine langen gelben Staubgefäße sondern stattdessen Stempel zu erkennen.

Da die Kätzchen sehr zeitig im Frühjahr blühen und zudem sehr ertragreich sind (Nektarwert 4=sehr viel und Pollenwert 4=sehr viel), gehören sie zu den wichtigsten Insekten- und Bienenweiden. Als hungrige Besucher stellen sich Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, Schmetterlinge und Käfer ein, die alle nach der langen Winterruhe zu dieser Jahreszeit jede Nahrungsquelle benötigen. Angelockt werden sie vor allem durch den Duft der Blüten.

Einige Wildbienenarten, beispielsweise die Weiden-Sandbiene, haben ihre Aktivitätsperioden genau auf die Blühphase der Weiden abgestimmt: Sobald sie nach der Überwinterung aus ihren Brutröhrchen im sandigen Boden schlüpfen, benötigen sie Weidenpollen als Futter, sowohl für sich als auch für ihren Nachwuchs. Für sie und weitere spezialisierte Wildbienenarten sind Weidenpollen die einzige Nahrungsquelle, sie sind darauf angewiesen.

Auch Vogelarten wie der Zilpzalp und Meisen können dabei beobachtet werden, wie sie von den eiweißreichen Pollen naschen.

Nach der Blüte fallen die männlichen Blüten ab. Aus den weiblichen Blütenständen entwickeln sich nach der Bestäubung vielsamige Kapselfrüchte, in denen sich die Samen sehr rasch entwickeln. Bereits nach 4 bis 6 Wochen sind die winzigen Früchte ausgereift, die Kapselfrucht springt auf und die Samenwolle wird freigegeben.

Die Blätter der Weiden erscheinen nach der Blüte. Sie sind eine begehrte Futterquelle für Raupen der beachtlichen Anzahl von 198 Schmetterlingsarten, darunter 49 Arten, die auf Weidenblätter spezialisiert sind. Außerdem ernähren sich viele Käferarten von den Blättern, darunter ebenfalls etliche spezialisierte Arten.

Die Lebenserwartung von Weiden beträgt durchschnittlich etwa 50 Jahre, in Einzelfällen auch 100-200 Jahre und ist damit im Vergleich zu anderen Baumarten eher gering. Dadurch sind Weiden in Kombination mit ihrer Vermehrungsweise und ihrer hohen Regenerationsfähigkeit ideal angepasst an die Veränderungen ihres natürlichen Lebensraumes der Gewässer mit seinem dynamischem Prozess fortwährenden Wegschwemmens, Anlandens und wiederkehrender Überschwemmungen.

 

Ein Friesland ohne Weiden? -Ökologische Bedeutung von Weidengehölzen

 

Blühende Weidenkätzchen gehören für unsere heimische Insektenwelt zu den ersten und zudem sehr üppigen Nahrungsquellen im Frühjahr. Nach dem langen Winter finden dort Wildbienen, Hummeln, Honigbienen, Schmetterlinge, sowohl Tag- als auch Nachtfalter, Käfer und viele weitere Insektenarten das erste energiereiche Futter. Darunter befinden sich zahlreiche spezialisierte Arten, die für ihr Überleben auf blühende Weidenkätzchen angewiesen sind.

Auch die Blätter der Weidenbäume und -sträucher sind eine äußerst wichtige Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Schmetterlingsraupen und Käfer, darunter ebenso viele spezialisierte Arten, die ohne Weiden nicht überleben können.

Über 500 zum Teil spezialisierte Insektenarten sind an Weidengehölzen zu finden.

Durch die vielen Insektenbesucher spielen Weiden für Vögel, Fledermäuse und weitere Tiere, deren Lebensweise auf dem Vorkommen von Insekten beruht, eine bedeutende Rolle.

Weidengehölze bilden mit zunehmendem Alter oder wenn sie als Kopfbäume geschnitten werden, Höhlungen und Nischen aus, in denen Vögel, Fledermäuse und andere Tiere Unterschlupfmöglichkeiten und Nistplätze finden.

 

Was können wir tun?

 

● In der offenen Landschaft, an Straßen- und Wegrändern, an Feldrainen, auf öffentlichen Grünflächen, Grünflächen von Gewerbebetrieben, usw.:

  • Weidengehölze stets abschnittsweise pflegen, so dass die Weidenkätzchen blühen können und Insekten sie somit im Frühling als Frühtracht vorfinden,
  • beim Schnitt, wo möglich, einige Zweige zum Anwurzeln in den Boden stecken, so dass die Bestände verjüngt werden und langfristig erhalten bleiben,
  • bestehende Weidengehölze, auch Kopfweiden, durch regelmäßige Pflege erhalten, da sie in ihren Stämmen Höhlungen bilden. Diese sind für die Tierwelt eine Bereicherung um Nistraum und Unterschlupf.
  • Neupflanzungen von Weidengehölzen sind eine große Bereicherung für die Tierwelt und tragen zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt bei.

 

● Im Garten:

Unsere Gärten haben durch ihre kleinräumige Vernetzung und ihren insgesamt betrachtet erheblichen Flächenanteil ein großes Artenschutzpotenzial. Durch eine naturnahe Gartengestaltung können wir zum Erhalt der heimischen Artenvielfalt beitragen:

Weidengehölze bereichern den Garten durch den typischen Charakter ihrer biegsamen Zweige und ihrer hübsch blühenden Weidenkätzchen. Sie sind unkompliziert, schnittverträglich und für die heimische Tierwelt eine willkommene Ergänzung.

Um eine Weide aus einem Steckling zu ziehen, genügt es, einen Zweig mit einem scharfen Messer von einer bestehenden Pflanze abzuschneiden und ihn in Wasser zu stellen, so dass er Wurzeln bilden kann. Alternativ den Zweig direkt zu einem Drittel in lockere, humusreiche Erde stecken und den Boden gleichmäßig feucht halten.

Hat der Steckling Wurzeln gebildet, kann er an seinen endgültigen Standort gepflanzt werden, bevorzugt an einen sonnig-halbschattigen Standort mit feuchtem, gerne auch etwas lehmigem, nährstoffreichem Boden. In den ersten zwei Jahren benötigt die junge Pflanze eine regelmäßige Versorgung mit Wasser. Ist die junge Weide erst einmal angewachsen und hat sie ihr Wurzelwerk in tiefere Bodenschichten ausgebreitet, kann sie sich eigenständig mit Nährstoffen und Wasser versorgen.

Steckhölzer der Salweide bewurzeln nicht immer zuverlässig. Beim Kauf sind männliche Pflanzen, die die pollenhaltigen Weidenkätzchen ausbilden, am botanischen Namen „Salix caprea" mit dem Zusatz „Mas“ zu erkennen.

Der Schnitt von Weidengehölzen sollte zwischen Oktober und März erfolgen, unbedingt abschnittsweise, damit der Insektenwelt im darauffolgenden Frühjahr stets ein paar blühende Weidenzweige zur Verfügung stehen. Die abgeschnittenen Weidenruten können zur Stecklingsvermehrung, zum Flechten von Beetbegrenzungen oder zum Bau eines Weidentipis genutzt werden.

Werden die Zweige einer Silber- oder Korbweide regelmäßig bis an den Stamm zurückgeschnitten, bilden sie an den Schnittflächen lange, schlanke Weidenruten aus, die sich zum Flechten, beispielsweise von Körben, eignen. Durch den jährlichen Schnitt verdickt sich der obere Abschnitt des Stammes und es entwickelt sich eine markante „Kopfweide“. Dabei entstehen Höhlungen, in denen unter anderem Höhlen- und Nischenbrüter der Vogelwelt Nistraum und Unterschlupf finden.

Weitere Informationen:

 

● Die heimische Pflanzen- und Tierwelt beobachten, kennenlernen und die Datengrundlage verbessern:

Artenkenntnis ist eine wesentliche Voraussetzung für Artenschutz: Wenn wir die heimischen Pflanzen- und Tierarten, ihre Lebensweise und ihre Vorkommen kennen, können wir sie gezielt fördern, schützen und ihre Bestände langfristig erhalten. Eine umfangreiche Informations- und Datengrundlage über ihre Vorkommen und Bestandsentwicklungen ermöglicht darüber hinaus einen zielgerichteten und effizienten Artenschutz.

Für den Landkreis Friesland stellt das Projekt Naturkieker kostenlos das Naturkieker-Portal und die Naturkieker-App zur Verfügung. Jede eingegebene Beobachtung liefert wertvolle Hinweise auf das natürliche Arteninventar im Landkreis Friesland und trägt dazu bei, die Datenlage kontinuierlich zu verbessern.

 

Wie sind Weidengehölze geschützt?

 

Laut §39 Bundesnaturschutzgesetz ist es zwischen dem 1. März und 30. September verboten, Gehölze, Hecken und Sträucher zurückzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen. Dieses gilt auch für Privatgärten. Ein Form- oder Pflegeschnitt ist möglich, sofern keine artenschutzrechtlichen Bedenken vorliegen, sich also z.B. keine Nester in den Gehölzen befinden.

Gemäß der sogenannten "Handstrauß-Regel" des Bundesnaturschutzgesetzes ist es grundsätzlich erlaubt, einige wenige Zweige wild lebender Pflanzen für den persönlichen Bedarf aus der Natur an Stellen zu entnehmen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, sofern es die Pflanze und mögliches Tierleben nicht beeinträchtigt.

 

Ansprechpartner im Landkreis Friesland:

Untere Naturschutzbehörde, Lindenallee 1, 26441 Jever; Jens Eden, E-Mail: j.eden@friesland.de, Tel.: 04461-919-5050; Judith Vossel, E-Mail: j.vossel@friesland.de, Tel: 04461-919-5061.

 

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