Rebhuhn als Leitart auf dem Zeteler Esch: Projektgruppe bittet um Mithilfe der Hundehalter

Fortsetzung des Niedersächsischen Wegs auf dem Zeteler Esch

Im letzten Jahr startete unter dem Motto „Der Niedersächsische Weg in Friesland“ ein Gemeinschaftsprojekt zur Förderung der Biodiversität auf dem Zeteler Esch. Als Projektgruppe machten sich der Landkreis Friesland, Fachbereich Umwelt „Niedersächsischer Weg“, das Projekt "Naturkieker" der Oldenburgischen Landschaft, die Gemeinde Zetel, dort wirtschaftende Landwirte, die Jägerschaft, FlächeneigentümerInnen, der Kreislandvolkverband Friesland e.V. und ehrenamtlich Aktive auf den Weg, artenreiche Flächen zu erhalten, langfristig zu erweitern und miteinander zu verknüpfen, so dass dort ein Netzwerk natürlicher Strukturen entsteht. Zentrales Ziel der Projektgruppe ist es, das seltene Rebhuhn wieder heimisch werden zu lassen.

Als Lebensgrundlage benötigen Rebhühner eine vielfältige Vegetation, die ihnen ganzjährig Deckung und Nahrung in Form von Samen, grünen Pflanzenteilen und Insekten bietet. Insbesondere die Küken sind auf Deckung angewiesen, um sich vor Feinden am Boden und aus der Luft schützen zu können. Sie fressen in den ersten Lebenswochen fast ausschließlich eiweißreiche Kost, also Insekten wie Ameisen, Käfer und deren Larven, Schmetterlingsraupen und Blattläuse.

Die Akteure planen für dieses Jahr die Umsetzung einiger Maßnahmen: Die Randstreifen entlang der Wegränder werden extensiv gemäht, Teilbereiche der Vegetation werden auch den Winter über stehen bleiben, ein Teil der gemeindeeigenen Fläche wird mit einer sogenannten „Rebhuhnmischung“ angesät. Angrenzend an die Wegränder des „Hohlweges“ bleiben „Pufferstreifen“ in den Feldern ungedüngt und werden nicht mit Pflanzen- oder Insektenschutzmitteln behandelt. Weitere Blühstreifen und Blühflächen werden angesät und ihrer natürlichen Entwicklung überlassen.

„Sowohl Jungtiere als auch erwachsene Rebhühner reagieren sehr empfindlich auf Störungen. Daher benötigen wir zudem die Mithilfe der Hundebesitzer“, erläutert die Projektgruppe. Sie bittet auf Schildern an den Zuwegungen darum, Hunde auf dem Zeteler Esch ganzjährig anzuleinen. Das Schild wurde vom Jeverschen Zeichner Steffen Walentowitz kostenfrei entworfen. (Während der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli besteht ohnehin eine Leinenpflicht).

Bis sich der erhoffte Erfolg einstellen wird, werden voraussichtlich weitere Maßnahmen und viel Geduld erforderlich sein, sind sich die Akteure einig. Dennoch werden sich die derzeit bereits umgesetzten Maßnahmen schon kurzfristig positiv auf die Vielfalt an Pflanzenwelt und insbesondere auf das Artenspektrum der Insekten auswirken. „Die ersten Schritte sind getan. Hoffentlich wird es in Zukunft wieder möglich sein, so wie wir es in unserer eigenen Kindheit erleben durften, den Ruf des Rebhuhns „kirr-ek“ oder den Warnruf „repreprep“ (daher stammt der Name) zu hören“.

Mitarbeiter des Bauhofs Zetel, Conner Biere und Mario Coldewey, montieren die Schilder zum Schutz des Rebhuhns auf dem Zeteler Esch“. Foto: Bernd Harms

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