Niedersächsischer Weg in Friesland trägt Früchte

Projektgruppe zieht positive Bilanz der in diesem Jahr umgesetzten Maßnahmen

„Welche Erfolge zeigen die in diesem und in den letzten Jahren umgesetzten Maßnahmen? Wie haben sich die naturnahen Flächen entwickelt? Wie setzten wir unsere Zusammenarbeit in 2024 fort?“ – diese Fragen stellte sich in der letzten Woche eine Gruppe von Akteuren, die sich seit 2020 zum Ziel gesetzt hat, den Niedersächsischen Weg in Friesland in mehreren Projekten auf den Weg zu bringen. Zu ihnen zählen neun Landwirte, der Kreislandvolkverband Friesland e.V., EigentümerInnen von landwirtschaftlichen Flächen, die Jägerschaft, der Fachbereich Umwelt des Landkreis Friesland, die Gemeinde Zetel und das Projekt „Naturkieker“ der Oldenburgischen Landschaft.

Um die Biodiversität zu fördern, wurden in diesem und in den letzten Jahren eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen auf den Weg gebracht. So werden Ackerränder extensiv bewirtschaftet, die Vegetation auf Ackerrandstreifen, Wiesenflächen und Wegrändern kann sich ungestört entwickeln und wird auch den Winter über stehen gelassen, so dass dort Insekten- und Vögel Unterschlupf und Nahrung finden können und Blühmischungen werden ausgesät, unter anderem eine sogenannt „Rebhuhnmischung“. Das Bestreben ist es, ein buntes Mosaik natürlicher Strukturen zu entwickeln und in einem Netzwerk miteinander zu verknüpfen.

Sehr zufrieden zeigten sich die Beteiligten mit den bisherigen Ergebnissen dieses Jahres: So wurden auf Flächen bei Neuenburg die Hosenbiene, eine Wildbienenart, entdeckt, auf einer Grünfläche mit Wiesenschaumkraut-Bestand in Neustadtgödens wurde ein Aurorafalter beobachtet, auf dem Zeteler Esch wohnte eine Zwergmaus, außerdem wurden dort Wachteln festgestellt, Schafstelzen zeigten sich und Fasanen wurden mit ihrem Nachwuchs gesichtet. Mehrere der genannten Arten sind in der Vorwarnstufe der Roten Liste verzeichnet, gelten also als potentiell gefährdete Arten.

Ein zentrales Anliegen der Gruppe ist es, das mittlerweile selten gewordene Rebhuhn auf dem Zeteler Esch wieder heimisch werden zu lassen -es wurde für diesen Bereich zur Leitart erklärt. „Das Rebhuhn benötigt ein reiches Angebot an Samen und Insekten, insbesondere für seine Küken, die eiweißreiche Kost fressen wie Ameisen, Käfer und deren Larven, Schmetterlingsraupen und Battläuse. Außerdem ist es auf Deckung und Unterschlupf angewiesen und reagiert sehr empfindlich auf Störungen. Wir bedanken uns daher sehr bei den Hundebesitzern, die der Bitte auf den im Frühjahr aufgestellten Schilden folgen und ihre Hunde ganzjährig anleinen“, erläuterten die Projekteilnehmer.

Natürlich profitieren auch Spaziergänger von der bunten Lebensvielfalt der Pflanzen und Tiere, auch das zeigte sich bei dem Treffen auf dem Zeteler Esch: Zufällig kam zum gleichen Zeitpunkt eine Schulklasse der Grundschule Zetel den Weg „Brodschapp“ entlanggewandert, um den Zeteler Esch und seine Nutzung und bunte Pflanzenvielfalt näher kennenzulernen, und die Generationen kamen ins Gespräch.

Somit fiel das Resümee der Beteiligten durchweg positiv aus: „Wir knüpfen an diese erfreuliche Entwicklung an, es geht weiter - es sind bereits zusätzliche Flächen eingeplant, der Kreis der Akteure vergrößert sich und natürlich hoffen wir, den Schüler/Innen vielleicht schon im kommenden Jahr den Ruf des Rebhuhns vorstellen zu können“.

Die Entwicklung der genannten Flächen wird unter anderem vom Tierfilmer Dieter Harms dokumentiert. Eine Auswahl seiner Filme kann unter „Videos – NATURKIEKER“ angesehen werden.

Zogen bei einem Treffen auf dem Zeteler Esch in Zetel eine positive Bilanz der in diesem Jahr umgesetzten Maßnahmen: Henrike Wiggering (Landkreis Friesland, Niedersächsischer Weg), Rene´ Christopher Breuer (Landkreis Friesland, Niedersächsischer Weg), Verena Radek (Landkreis Friesland, Niedersächsischer Weg), Dieter Harms (Tierfilmer), Wilhelm Eden (Landwirt), Heike Stadtlander (Flächeneigentümerin), Jens Drews (Gemeinde Zetel), Frank Hobbie (Landwirt), Hergen Haschen (Landwirt), Petra Walentowitz (Projekt Naturkieker), Bernd Abrahams (Jägerschaft), David Heimann (Gemeinde Zetel). Foto: Bernd Harms

Frank Hobbie (Landwirt), Jens Drews (Gemeinde Zetel), Hergen Haschen (Landwirt), Bernd Abrahams (Jägerschaft), Wilhelm Eden (Landwirt), Heike Stadtlander (Flächeneigentümerin), Dieter Harms (Tierfilmer), Henrike Wiggering (Landkreis Friesland, Niedersächsischer Weg), David Heimann (Gemeinde Zetel), Verena Radek (Landkreis Friesland, Niedersächsischer Weg), Rene´ Christopher Breuer (Landkreis Friesland, Niedersächsischer Weg), Petra Walentowitz (Projekt Naturkieker). Foto: Bernd Harms

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