Die neue Naturkieker-Software für den Landkreis Friesland

„Wann kamen die Schwalben in diesem Jahr?“, „Wie hieß der Käfer, den wir vor kurzem beobachtet haben?“, „Wo blühte noch die Kuckuckslichtnelke, die wir kürzlich gesehen haben?“ - Diese oder andere Fragen, die sich interessierte Naturbeobachter häufig stellen, kann künftig eine neue Software des Projektes „Naturkieker“ der Oldenburgischen Landschaft beantworten. Die Projektpartner stellten die Naturkieker-Software Mitte August im Garten des Nationalparkhauses Dangast vor.

Die Idee von Naturkieker-Portal und -App ist es, Natur-Interessierte im Landkreis Friesland dazu einzuladen, ihre Beobachtungen in der Natur zu dokumentieren. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Pflanze, einen Vogel, eine Kellerassel, einen Schmetterling, eine Muschel, ein Seepferdchen oder eine weitere Tierart handelt. Unabhängig vom Wissensstand können die App-Nutzer ihre Beobachtungen entweder schnell und unkompliziert oder ergänzt um weitere Informationen eingeben, wahlweise mit oder ohne Fotos. Die ausführlicheren Informationen wären zum Beispiel für Experten von weiterreichender Bedeutung. Bei Unklarheiten oder Bestimmungsfragen gibt es Hinweise auf Bestimmungsapps, die dabei unterstützen, den Namen der Pflanze oder des Tieres herauszufinden. Ein Zähler gibt jedem Beobachter Aufschluss über die Anzahl seiner und die im Projekt insgesamt gemeldeten Arten.

Die eingegebenen Beobachtungen sind anschließend im Naturkieker-Portal abrufbar. Dabei gibt es Filtermöglichkeiten nach Datum, Ort, Artennamen und mehr. Auf diese Weise lässt sich jederzeit auf die eigene Beobachtungssammlung zugreifen, und es geht keine Beobachtung mehr verloren. Das Portal ist online zuhause am PC oder Laptop oder unterwegs mobil mit dem Tablet oder Smartphone und mit der App auch offline nutzbar.

„Portal und App stehen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern kostenfrei zur Verfügung, zunächst für den Raum des Landkreises Friesland. Es ist geplant, die Software sukzessive auf den weiteren Raum der Oldenburgischen Landschaft auszudehnen“, erläutert Prof. Dr. Uwe Meiners vom Projektträger Oldenburgische Landschaft.

Die Entwicklung der Software dauerte zwei Jahre und erfolgte in Zusammenarbeit mit der IT-Firma IP-Syscon, Hannover, finanziert hat sie die Barthel-Stiftung, Varel. „Gemeinsam können wir mehr für den Naturschutz erreichen, davon sind wir von der Barthel Stiftung überzeugt. Die Webseite und die App des Naturkieker-Projekts sind ein wunderbares Beispiel dafür, da es sowohl Profis als auch Laien einlädt, mitzumachen“, freut sich Franziska Spille-Scholl von der Barthel-Stiftung über die Fertigstellung des digitalen Angebotes.

„Die eingegebenen Daten der „Naturkieker“ werden nicht veröffentlicht und sind nur für den einzelnen Beobachter einsehbar. Die gesamte Datensammlung steht dem Projekt jedoch anonymisiert zur Verfügung. So können wir mit Hilfe der Informationen über die gemeldeten Arten gezielt Projekte und Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität anregen, umsetzen und ihren Erfolg dokumentieren. Jede eingegebene Beobachtung ist somit für das Projekt von Bedeutung“, lädt Petra Walentowitz, Initiatorin und Leiterin des Projektes, Naturinteressierte dazu ein, die Software beim Aufenthalt in der Natur stets griffbereit, quasi „in der Hosentasche“ bei sich zu tragen.

Das Ziel des Projektes „Naturkieker“ ist es, gemeinsam in einem Verbund von Netzwerkpartnern und Naturfreunden die heimischen Pflanzen- und Tierarten zu beobachten, kennenzulernen, zu erhalten und zu fördern. „Der Naturkieker passt deshalb wunderbar zu den Aktivitäten im Rahmen der Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer. Er ist ein ideales Instrument, um breite Kreise der Bevölkerung für den Erhalt unserer Artenvielfalt zu sensibilisieren“, fasst Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, die Zielsetzung des Projektes zusammen.

Hier gelangen Sie zur Naturkieker-Software.

Die Projektpartner des Projektes „Naturkieker“ stellten im Garten des Nationalparkhauses Dangast die neue Naturkieker-Software vor, die dazu einlädt, die Vielfalt der Natur im Landkreis Friesland zu beobachten, kennenlernen und zu dokumentieren. Fred Gburreck, stellvertretender Landrat Landkreis Friesland, Andreas Folkers, Projekt “Schlosspark Jever – Landschaftsgärten in Friesland im Klimawandel”, Prof. Dr. Antje Sander, Schlossmuseum Jever, Franziska Spille-Scholl, Barthel-Stiftung, Annette Groth, Stiftung Gewässerschutz Weser-Ems, Petra Walentowitz, Projekt Naturkieker, Peter Südbeck, Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Dr. Michael Brandt und Prof. Dr. Uwe Meiners, Oldenburgische Landschaft. Foto: Naturkieker

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